Samstag, 30. Oktober 2021

Trotz Führungspremiere zu gnädig...

Eislöwen verschonen limitierten Aufsteiger!

53 Schüsse der Dresdner standen am Ende auf dem Statistikbogen. Der völlig überforderte Gast brachte es auf 18. Alleine diese Statistik gibt wieder, was für ein einseitiges Spiel die gut 1.700 Fans (darunter ca. 200 Wölfe) in der Dresdner Eishalle erlebt hatten.

Doch auch wenn den Eislöwen erstmals in dieser Saison der 1:0 Führungstreffer gelang, sollte es ein weiteres Kapitel des Bestsellers "Chancenwucher" werden. Allein im ersten Spielabschnitt hätten dem Auftakttor von Timo Walther mindestens vier weitere Tore folgen können, vielleicht gar müssen, doch trotz Dauerbeschuss fiel nur ein weiterer Treffer und der auch noch auf der anderen Seite. Powerplay Selb, die Gäste gefühlt erstmalig wirklich in der Angriffszone und es steht 1:1. Da war diese Effizienz der Selber, die wir im Vorbericht warnend erwähnten.

Im zweiten Drittel wurden unsere Jungs dann etwas konsequenter, erspielten sich nach und nach eine verdiente Führung. Mike Schmitz, Yannick Drews und Vlad Filin stellten auf 4:1, verpassten aber auch im Mittelabschnitt, das Spiel vorzeitig zu entscheiden, da sie zu fahrlässig mit klarsten Chancen umgingen.

Der Schlussabschnitt hatte kaum begonnen, da präsentierte sich Brad Ross bei Selb wie bereits im gesamten Spiel zuvor in typischer Manier. Intellektuell bekanntermaßen auf dem Niveau eines Steins anzusiedeln, fiel der Eishockey-Deutsche lediglich durch Provokationen und Fouls aller Art auf, wurde aber von den Refs dahingehend auch bestärkt, indem sie ihn viel zu lange sein Ding machen ließen. Ende vom Lied, wir haben zwar Powerplay, der Gast aber trifft. 4:2. Vom Spielverlauf her hätte es eher 10:1 stehen müssen, so überfordert agierte der zuletzt in den Ligaspielen deutlich konkurrenzfähiger wirkende Aufsteiger. Die Ross-Show gipfelte dann wie gewohnt nach unserem Tor zum 5:2 in einem dreckigen Foul und anschließender Keilerei. Da kann man die Uhr danach stellen. So will es einfach das Gesetz. Ein gutes Schiedsrichtergespann hätte genau das mit einer klaren Linie zu verhindern gewusst. Den Eislöwen, die sich im Faustkampf gut aus der Affäre zogen, spielte Ross mit seiner dümmlichen Spielweise natürlich gut in die Karten. Auch nichts neues in der DEL2. Die Füchse kennen das noch aus der letzten Saison. Powerplay Eislöwen, 6:2. Deckel drauf.

Fazit: Wir haben vom Aufsteiger auswärts kein großes Hockey erwartet, aber der Auftritt glich beinah dem einer Hackertruppe aus tiefsten Oberligazeiten und Brad Ross setzte dem Ganzen die Krone auf. Umso bedauerlicher, dass unsere Jungs ein Problem mit der Chancenverwertung haben. Denn unter den 53 Schüssen waren gut und gerne 15-20 hochkarätige Topchancen und die Gäste hätten sich nicht beschweren dürfen, wenn sie ein ganzes Dutzend Gegentore mit auf die Heimreise nehmen müssen. Doch wir waren letztlich trotz klarer Dominanz einfach abermals zu nett, auch wenn das gegen diesen Gegner keine Punkte gekostet hat. 

Im Hinblick auf Duelle mit stärkeren Teams muss jedoch einfach mehr Konsequenz und Geilheit auf Tore entwickelt werden, gerade auch wenn ein Gegner eigentlich nur darauf aus ist, irgendwie zu überleben. Am Ende steht ungeachtet dessen ein klarer Heimsieg. Der vierte Sieg im fünften Heimspiel und wir treffen zuhause weiterhin im Schnitt fünffach (5,2 Tore/Spiel). Meckern wir also bezüglich Torausbeute zumindest zuhause auf zu hohem Niveau? Warten wir es ab.

Die Heimstärke lässt uns jedenfalls auf Platz 7 klettern (15 Punkte), mit Reichweite zu Platz 3 (Bad Nauheim - 18 Punkte). Mal abgesehen von der Schusseffizienz stimmen die Zahlen also und wir wollen nicht zu kritisch werden. Geärgert hat uns ein 6:2 Sieg aber wohl trotzdem noch nie so sehr wie heute. Allein der Auftritte von Oli-Kahn-Double Lukas Slavetinsky und Brad "vor dem Kopf" Ross wegen hätten die Wölfe eine deftigere Abreibung verdient gehabt. 

Wir erinnern uns aber, dass es noch nicht sonderlich lange her ist, dass wir derart dominante Spiele sogar verloren haben. Einigen wir uns daher auf eine Zwei Minus.

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