Es ist verdammt ärgerlich. Zum achten Mal in Folge blieb unser Team zum Saisonauftakt sieglos. In einem ansehnlichen Derby, welches vor allem von zwei starken Goalies geprägt war, ziehen am Ende die Eislöwen trotz eines starken Zwischenspurts den Kürzeren und nehmen letztlich aufgrund zweier Schlafeinlagen nur einen statt möglicher drei Zähler mit nach Dresden.
Das Spiel begann, wenn auch auf einem ganz anderen Spiellevel, ähnlich wie letzte Woche mit starken Dresdnern, die sich im ersten Drittel ein optisches Übergewicht erspielen konnten, dabei allerdings vorne nicht sonderlich zielstrebig agierten und den Füchsen somit sichtlich in die Karten spielten. Gegen Ende des Drittels hatte man dann sogar Glück, dass die Hausherren nicht im Powerplay zum Führungstreffer kamen.
Im zweiten Abschnitt drehten sich die Verhältnisse. Unsere Eislöwen zwar mit den besseren Chancen, darunter eine tausendprozentige von David Rundqvist, der leider kläglich aus einem Meter übers leere Tor schoss, doch die Füchse erarbeiteten sich deutlich mehr Spielanteile und verdienten sich so auch das Unentschieden.
Im Schlussabschnitt überstanden wir zunächst souverän eine Unterzahl, um kurz darauf die Ordnung zu verlieren und doch den Gegentreffer zu fressen. Der Dosenöffner des Derbys half natürlich eher den Gastgebern, die fortan selbstsicher agierten, während unsere Eislöwen etwas brauchten, um die kalte Dusche aus den Kleidern zu schütteln. Doch es gelang mit der Zeit, auch begünstigt durch ein Überzahlspiel, wieder mehr Zugriff auf die Partie zu bekommen. Mit dem Hammer von Simon Karlsson zum Ausgleich in der 52. Minute löste sich dann etwas die Brust und das blau-weiße Spiel wurde wieder dominanter. Als dann nur drei Zeigerumdrehungen später ausgerechnet David Rundqvist nach einem weiteren Karlsson-Schuss den Abpraller zum 1:2 und damit zur ersten Führung verwertete, roch es nach der Geschichte des beinah tragischen Helden David Rundqvist, der ja im zweiten Abschnitt diese Monster-Chance vergeben hatte und dann vielleicht doch den Siegtreffer erzielte. Es kam aber bekanntlich anders. Schlechter Wechsel, schlechte Rückwärtsbewegung und man lässt sich tatsächlich drei Minuten vor Schluss in Führung liegend mit einem 3 auf 2 Konter überlaufen und damit den Ausgleich einschenken. Overtime. Nüchtern betrachtet nicht unverdient.
Die Verlängerung dauerte dann nur 16 Sekunden, weil man im 3 gegen 3 erneut völlig kopflos agierte, drei Mann orientierten sich im Forecheck nur Richtung Scheibe, statt den jeweiligen Gegenspieler zu begleiten und die Füchse durften nach langem Pass allein zum Overtime-Winner laufen, den ein bockstarker Schwendi nach zuvor teils überragenden Break-Saves leider dann auch nicht mehr verhindern konnte.
Fazit: Solides Spiel, gute Intensität und letztlich ein typisches 50/50 Duell im Derby. Ein Punkt ist besser als nichts, aber drei waren eben auch möglich. Vor allem wenn man vier Minuten vor Ultimo führt. Ausschlaggebend für die Niederlage waren natürlich zwei klare Unkonzentriertheiten, durch die man die komplette Ordnung verloren hat, aber auch ein schwaches Bullyspiel und, was wir bereits in der Vorbereitung bemängeln mussten, ein zu wenig zielorientiertes Angriffsspiel hat dazu beigetragen, nicht für klarere Verhältnisse gesorgt zu haben. Mit etwas mehr Cleverness, Zielstrebigkeit und Kaltschnäuzigkeit wäre heute ein Derbysieg herausgesprungen.
Aber es gibt nun auch keinen Grund, gleich zu dramatisch zu werden. Das Team hat gut verteidigt, Moral bewiesen, einen guten Kampf geliefert, einen starken Goalie als Rückhalt und auswärts teilweise den Ton angegeben. Ein Punkt ist ebenfalls auf die Habenseite gewandert und schadet in der Endabrechnung sicherlich nicht, auch wenn wir alle wissen, dass im Derby letztlich nur der Sieg zählt.
Kopf hoch. Aus den Fehlern lernen und Sonntag im Heimspiel den ersten Sieg landen. Dann wird das immer noch ein sehr solides Auftaktwochenende. Also kommt alle in die Halle und unterstützt unser neues Team!
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