Das war doch mal ein angenehmer Freitagabend mit einem durchaus soliden Auftritt unserer Jungs im Testderby unter gevierteltem Feinstaubeinfluss.
Kein Grund, jetzt gleich nackt durch die Bude zu rennen und Disco-Fox oder Foxtrott zu tanzen, aber das Team hat nach dem eher mauen Spiel in Bayreuth heute einen großen Lerneffekt gezeigt.
Das erste Drittel war fast völlig problemlos. Gutes Forechecking, schnelles Anlaufen, man gab den Füchsen kaum Ruhe und Zeit, das eigene Spiel aufzubauen und forcierte selbst sehr geradlinige, zielgerichtete Angriffe. Zudem war man körperlich präsent und nutzte seine Chancen relativ effizient. Den Dosenöffner fabrizierte dann Mike Schmitz mit seiner Fackel von der blauen Linie, die Timo Walther noch leicht auf dem Weg ins Gehäuse abfälschen konnte. Kurz vor der Drittelpause besorgte dann Johan Porsberger, der direkt bewies, wie sehr er zuletzt fehlte und das Spiel beleben kann, mit seinem Anspiel auf Vlad Filin für eine Premiere. Es war der erste Treffer in der Vorbereitung für unser Filinchen. Zwar wollte er eigentlich David Rundqvist in der Mitte bedienen, doch der Puck wurde von einem Fuchs ins Tor abgefälscht.
Das zweite Drittel verlief zunächst wie das erste. Angetrieben vom starken Simon Karlsson, der heute einfach eine Augenweide, ja ein Genuss auf Kufen war, schraubten die Eislöwen das Ergebnis weiter in die Höhe. Jussi Petersen, der sein Talent immer mehr in Szene setzt, verwertete eine tolle Vorarbeit des schwedischen Abwehrturms zum 0:3. Kurz darauf scheiterte Vlad Filin am Pfosten. Dieses Klingeln schien dann die Hausherren etwas aufzuwecken, die fortan aktiver wurden, mehr liefen, die Zweikämpfe besser annahmen und so auch häufiger gefährlich vors Tor von Schwendi kamen. Janick Schwendener jedoch blieb cool und ließ kaum Abpraller zu und wenn doch, war er auch zur Stelle. Kurz vor der zweiten Pause hätte Tom Knobloch auf 0:4 erhöhen können, scheiterte aber wie Filin an der Torumrandung.
Im Schlussabschnitt verletzte sich zunächst Fuchs Mäkitalo bei einer Angriffsaktion unglücklich. Wir wünschen gute Besserung. Danach wackelten wir zweimal kurz, zeigten aber gute Abwehraktionen und verhinderten so mehrfach den ersten Treffer der Hausherren. Läuferisch und körperlich wirkten wir weiterhin einfach eine Woche weiter als die Füchse. Schmitz hätte gar per Shorthander erhöhen können. Das 0:4 besorgte dann der schwedische Comebacker, der zwei Wochen fehlte. Johan Porsberger schnappte sich die Scheibe direkt nach dem gewonnenen Bully und schnalzte das Hartgummi in die Maschen. Wenig später durften dann auch die Gastgeber jubeln und direkt wieder von der Meisterschaft träumen, als Schwendi mal ausnahmsweise einen Puck nicht festhalten konnte und den Rebound vorbeilassen musste. Am Spiel änderte das Tor allerdings wenig. Die Füchse nutzten das Testspiel daher, um frühzeitig mit dem 6. Feldspieler zu agieren, brachen den Test aber nach zwei Wacklern direkt wieder ab. Drei Minuten vor dem Ende machte dann Nicklas Mannes den Deckel drauf und sorgte für den 1:5 Endstand.
Fazit: Wir interpretieren nicht zu viel in dieses Spiel hinein. Aber wenn dieses Forechecking, gepaart mit dieser Körperlichkeit und der Lauffreude nächste Woche mit noch mehr Intensität abgerufen wird, sind wir eine schwere Aufgabe für den Gegner. Es war ein grundsolides Spiel unseres Teams, von vorne bis hinten. Längst nicht perfekt und es gab natürlich auch die Momente, wo wir uns wieder überlaufen ließen, aber dafür, dass dieses Team mit 16 Neulingen in der Stammformation agiert und erst seit gut vier Wochen so zusammenspielt, schaut das schon recht ordentlich und nach einer echten Spielidee aus. Dabei halten sich unsere hochveranlagten Scorer wie David Rundqvist, Vlad Filin oder Jordan Knackstedt sogar noch vornehm zurück. Das Powerplay verträgt noch mehr Punch. Der Slot darf noch strikter verteidigt werden und die Ruhe an der Scheibe darf auch noch deutlich zunehmen. Dennoch war das ein Freitagabend, an dem es wenig zu meckern gab.
DDerbysieger light oder zero sugar in Form von Punkten. Es gibt wohl schlimmere Testergebnisse.
P.S.: Die drei Pfostentreffer waren sicher ganz bewusst gesetzt. Wir müssen uns ja für nächste Woche noch ein paar Reserven aufsparen. Dann geht es um Punkte und daher sicher auch mehr zur Sache.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen