Pünktlich vor der Saisoneröffnung und Teampräsentation der Eislöwen am morgigen Freitag wurde auch noch die letzte Importstelle besetzt. Der schwedische Mittelstürmer David Rundqvist vervollständigt das schwedische Quartett an der Elbe. Erstmals überhaupt gehen die Dresdner damit einen komplett schwedischen Weg und die DEL2 erprobten Abwehrspieler David Suvanto sowie Simon Karlsson dürften den Neulingen die Eingewöhnung deutlich erleichtern.
Das David Rundqvist überhaupt schon wieder auf diesem Niveau Eishockey spielen kann, ist eine beeindruckende Leistung, die viel Kraft, Willensstärke und Durchhaltevermögen gekostet haben dürfte. Anfang 2020 traf ihn bei einem Blockversuch der Puck so hart am Knie, dass dessen Kniescheibe in zwei Teile gespalten wurde. Es folgte eine lange Zeit mit OPs, Reha und Aufbautraining. Im Februar dann das Comeback in der slowakischen Extraliga. Es glückte.
Nun soll der 28-jährige Center mit den kreativen Spielmacherqualitäten das Angriffsspiel der Eislöwen verstärken und eine der Offensivreihen lenken. Das er das kann, hat er bereits jahrelang in Schwedens Topligen nachgewiesen. Der Sohn der schwedischen Eishockeylegende Thomas Rundqvist ist ein spielstarker und technisch versierter Mittelstürmer mit großartigem Puckhandling sowie einer erstklassigen läuferischen Ausbildung und bringt die Erfahrung aus über 250 Profispielen in Schwedens 2. Liga (vor allem defensiv und läuferisch deutlich stärker als die DEL2 einzuschätzen) sowie fast 100 Erstligaspielen in der bockstarken SHL mit. Zudem lief er 14 Mal in der Champions Hockey League gegen die besten Teams Europas auf.
Natürlich wird auch er wie alle Neuzugänge eine Anlaufzeit benötigen, doch die könnte je nach Geist in der Mannschaft auch sehr kurz ausfallen, zumal der Linksschütze nach seiner Verletzung viel Demut sowie Dankbarkeit an den Tag legt und betont, vor allem froh zu sein, wieder spielen und sein altes Level erreichen zu können. Ruft er das dann beständig im blau-weißen Trikot ab, wird er auch ein Gewinn für das Team sein, welches offensiv mit Knackstedt, Porsberger, Filin, Andres, Walther, Rundqvist, Kuhnekath und Co. auch in Sachen Scoring sehr breit aufgestellt ist oder wie Coach Andreas Brockmann kürzlich so schön zu formulieren pflegte, wer denn in Dresden die Tore schießen soll: Alle.
David Rundqvist wird seine Tore und Vorlagen jedenfalls im Trikot mit der Nummer 63 geben, nachdem seine Lieblingsnummern 13 und 29 bereits vergeben waren und dabei hoffentlich einen langfristig besseren Eindruck hinterlassen, als ein gewisser Shawn Weller. Das Trikot wird übrigens, wie man auf Instagram bereits sehen konnte, als Brustsponsor die SSS-Gruppe (oder $$$?) zieren. Vielleicht etwas überdimensioniert platziert, aber allemal gut für den Etat. Bleibt nur die Frage, ob der bisherige Premiumpartner nun möglicherweise gar als Hauptsponsor fungieren wird.
Blickt man auf den Kader, glänzt dieser sicher eher durch Ausgeglichenheit, Laufstärke, Dynamik und einem gewissen Defensivgedanken aller Spieler, als durch große Namen mit fetten Statistiken. Der Umbruch ist also wirklich endlich da und wir freuen uns darauf.
Wir sagen Välkommen till Dresden an David Rundqvist, wünschen viel Erfolg mit dem Team und vor allem eine verletzungsfreie Saison.
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