Keine Überraschung bei der Neubesetzung der Position des Sportdirektors. Matthias Roos wird, wie von uns angekündigt, Nachfolger von Marco Stichnoth, wird aber nicht "nur" als Berater fungieren, sondern hauptamtlich sämtliche Aufgaben im sportlichen Bereich übernehmen. Kaderplanung in Absprache mit dem Chef-Trainer, Nachwuchseinbindung, Team- und Entwicklungsstrukturen sowie -konzepte in Abstimmung mit dem Nachwuchskoordinator und vieles mehr.
Auch wenn GF Maik Walsdorf den größten Kaderumbruch seit Jahren angekündigt hat, steht der Großteil des Kaders inoffiziell bereits fest und zwischen vielen neuen Gesichtern wird man durchaus auch bewährte Kräfte wiederfinden. Neben Juniorennationalspieler Lucas Flade, der noch einen Fördervertrag besitzt, werden wohl auch Nachwuchskräfte wie Nick Vieregge, David Miserotti-Böttcher, Matej Mrazek und Bruno Riedl gute Chancen auf eine Weiterbeschäftigung haben. Als wichtige Führungsspieler könnten zudem Kapitän Jordan Knackstedt und Steve Hanusch dem Standort erhalten bleiben. Wir persönlich würden gern auch Tom Knobloch und Dennis Swinnen weiterhin im Eislöwentrikot sehen.
Ob das Konzept mit Sportdirektor und Trainer nun zu uns passt oder nicht, wird die Zukunft zeigen. Im Zweifel ist die Art der Aufgabenverteilung weniger wichtig als es die Personen, die die Aufgaben bearbeiten, sind. Brockmann hat schon immer erfolgreich als Trainer mit Sportdirektoren gearbeitet, Roos zumindest in seiner Krefelder Zeit bereits Erfahrung in einem unruhigen Umfeld gesammelt und dabei mehrere Jahre überlebt.
Thema Bürgschaft:
Im Sinne der Stärkung der Liga und ihrer mit der DEL geschlossenen Aufstiegsregelung ist grundsätzlich jeder Club zu begrüßen, der die Bürgschaft legt. Die Eislöwen werden dies nun nach dem Verzicht vor der aktuellen Spielzeit und dank ihrer Partner realisieren können, was nicht bedeutet, dass man sich direkt als Aufstiegskandidat sieht. Das versucht auch unser GF, egal was Zeitungen dann daraus machen, immer wieder zu betonen. Das dennoch automatisch damit sportliche Ansprüche steigen, ist aber auch ihm klar. Nach drei sportlich eher mauen Hauptrunden und einem anstehenden Umbruch sollte aber niemand plötzlich eine Märchengeschichte a la Freiburg erwarten, die sich binnen eines Jahres vom Playdown-Kandidaten zum dauerhaften Top-4-Team gemausert haben.
Es ist halt schwer zu vermitteln, dass man bereits vor der Saison diese Bürgschaft legen muss. Zu diesem Zeitpunkt können nur Topclubs wie Frankfurt oder Kassel absehen, wo die Reise hingehen wird. Doch für die Liga ist es wichtig, möglichst viele Clubs zu bündeln, die den Aufstiegsanforderungen genügen und so gesehen kann man sich nur noch mehr Clubs (vielleicht auch einen Oberliga-Aufsteiger a la Regensburg oder Rosenheim) wünschen, die den finanziell großen Schritt wagen. Wir persönlich verknüpfen mit der DEL-Bürgschaft der Eislöwen jedenfalls keine Top-6-Platzierung, schon gar nicht nach den letzten überaus enttäuschenden Spielzeiten, finden die Hinterlegung aber nicht verkehrt, vor allem wenn die Sponsoren selbige mittragen.
Thema Infrastruktur:
Das die Stadt Dresden ihre Unterstützung bei der Modernisierung der Arena und weiteren Anlagen zugesagt hat, ist zu begrüßen. Die Installation des modernen, aber keinesfalls günstigen Flexbandensystems ist ein wichtiger Schritt für die Spielstätte. Das zudem ein Ausbau der Arena im Raum steht, verwundert nicht. Besonders die VIP-Logen sind längst nicht mehr zeitgemäß und decken die Menge an potenziellen Interessenten kaum noch ab. Man sieht ja selbst in Crimmitschau, welcher Aufwand dort dahingehend im Stadionumbau betrieben wird.
Auch eine Erweiterung der Kapazität ist grundsätzlich zu begrüßen, vor allem wenn man dabei auch die Verbesserung der Akustik mit ins Kalkül zieht. Wir wissen aber auch, dass wir als Fangemeinde weit davon entfernt sind, überhaupt unsere aktuelle Kapazität durchgängig auszulasten. Daher sehen wir zunächst den Bau einer weiteren Eisfläche als höhere Priorität an, um die Nachwuchs- und Vereinsarbeit als 5-Sterne-Verein noch stärker vorantreiben zu können.
Viele Maßnahmen, die man als förderlich feiern darf, aber natürlich auch einige Entwicklungen, die zumindest einige Fragezeichen und damit verbundene Skepsis hervorrufen. Wir lehnen uns mal nicht zu weit aus dem Fenster, befürchten aber, dass uns trotz aller Hoffnungsbekundungen der Offiziellen zumindest im sportlichen Bereich ein weiteres schweres Jahr ins Haus steht, in dem wir unsere eigenen Ansprüche niedrig halten sollten. Wir lassen uns natürlich gern vom Gegenteil überzeugen und wünschen daher den handelnden Personen einfach ein gutes Händchen.
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