Das Eislöwen-Team umfasst derzeit 24 Spieler und der Club hat keine Förderlizenz-Fesseln zu ertragen, die ihm jederzeit Spieler entreißen könnten. Im Gegenteil, durch die Kooperation mit Erfurt besitzt man nun selber die Kontrolle und kann jungen Spielern Spielpraxis verschaffen.
Trainer:
Mit Jochen Molling gab es im Sommer den 3. Trainerwechsel in weniger als 3 Jahren. Hier muss wieder Kontinuität rein. Molling hat sicherlich das fachliche Know-how, hat zudem im Nachwuchs bereits einige Erfolge gefeiert und Spieler weiterentwickelt, muss aber erst beweisen, dass er auch Profis führen kann. An der Autorität und Reputation sollte es jedoch bei einem verdienten ehemaligen DEL- und Nationalspieler nicht scheitern. Mit Petteri Kilpivaara steht ihm zudem ein ausgewiesener Fachmann als Co-Traine zur Seite und liefert hochkarätigen finnischen Hockey-Input.
Goalies:
Man geht mit dem gleichen Trio in die Saison, was sich schon in der letzten Spielzeit bewährt hat. Marco Eisenhut dürfte dabei erneut die klare Nummer 1 sein und von Sebastian Stefaniszin als Backup die nötige Unterstützung erfahren. Zudem wird zunächst wieder DNL-Goalie Richard Seifert die dritte Position besetzen. Gelingt Eisenhut ein weiterer Entwicklungsschritt und eine konstant starke Runde, wird er zu den Top 4 der DEL2-Goalies zählen und bei einer stabilen Abwehr vor ihm wohl auch mehr Shutouts sammeln als letzte Saison. Bleibt Stefaniszin gesund, ist er ein verlässlicher Goalie auf DEL2-Niveau und wird Eisenhut die nötigen Pausen verschaffen.
Verteidigung:
Auch in der Defensive gab es nur wenige Veränderungen. Mit Hanusch, Zauner, Kramer und Schmidt wurden 4 verlässliche Stammkräfte gehalten und ergänzend 3 Talente aus dem Nachwuchs hochgezogen. Arne Uplegger wird dabei wohl die größten Chancen auf den 6. Stammplatz haben, während Tim Heyter und Timon Ribnitzky vorerst um Spielpraxis kämpfen werden. Einzig wirklicher Neuzugang ist Jordan Heywood, der aber zum absoluten Schlüsselspieler mutieren dürfte. 8 Verteidiger hört sich erst einmal viel an, doch wenn man Arne Uplegger einrechnet, hat man lediglich einen DEL2-erprobten Stamm von 6 Spielern zur Verfügung. Verletzungen sollten daher bestenfalls ausbleiben. Wenn alle Stammspieler an die Saison 2016/17 anknüpfen und im Vergleich zum Vorjahr eine Schippe draufpacken, wird die Defensive, natürlich in Abhängigkeit des Systems, hoffentlich wieder zu alter Form finden. Alle müssen sich neu beweisen.
Sturm:
Jordan Knackstedt, Christian Billich und auch Dennis Palka sind Transfers, die auch die Konkurrenz aufhorchen lassen. Bei den Zugängen dominiert die Qualität im Torabschluss bzw. Scoring. Man hat also auf die Effizienzprobleme der letzten Spielzeit reagiert und sich auf dem Papier sowohl in der Spitze als auch in der Tiefe verstärkt. Dazu kommt der gehaltene Stamm um Alex Höller, Martin Davidek, Steven Rupprich und Thomas Pielmeier, die gemeinsam 70 Tore beigesteuert haben, wenngleich der schönste Bart der DEL2 noch hinter den Ansprüchen zurückblieb und im zweiten Jahr mehr zeigen muss. Eine zweite Chance bekommt nach der Diagnose um Wade MacLeod auch Nicklas Huard, von dem man sich einen Entwicklungsschritt erwartet. Zudem ist "Stumpy" wichtig für den Teamgeist und in seiner soliden Debütsaisonauch schon als drittbester Torjäger mit 19 Treffern ein starker Offensivfaktor gewesen. Harrison Reed könnte man aufgrund der langen Verletzungspause auch als Neuzugang bezeichnen. Wenn er topfit ist, zählt er weiterhin zu den herausragenden Stürmern der Liga und wird den Angriff bereichern. Die Youngster werden von Timo Walther angeführt, der mehr Verantwortung übernehmen möchte, während sich die Neulinge um Tom Knobloch, Leihspieler Niklas Postel und Nachwuchstalent Georgiy Saakyan erst auf DEL2-Niveau akklimatisieren und für Tempo sowie Tiefe sorgen sollen.
weitere potenzielle Spieler:
Philip Lehr von Kooperationspartner könnte mit einer Föli ausgestattet werden und bei Bedarf als Ersatz-Goalie einspringen und auch Stürmer Maurice Keil, der bereits zu Schülerzeiten in Dresden spielte, wäre eine Option für die 4. Reihe. Aus dem DNL-Team der Eislöwen dürfte auch Niklas Jentsch gute Karten haben, diese Saison sein DEL2-Debüt zu feiern. Weitere Jungs sind zumindest auf dem Schirm und können sich ebenfalls über die DNL-Mannschaft empfehlen.
Sollte Georgiy Saakyan nach seinem 18. Geburtstag den deutschen Pass erhalten, eröffnet sich für die Eislöwen zudem die Möglichkeit, eine weitere Importstelle besetzen zu können, ohne Tribünengäste zu produzieren. Außerdem ist man auch bei den Ü-Stellen noch flexibel und hätte weiteren Spielraum für Nach-Verpflichtungen, die es aber hoffentlich nicht braucht.
Gelingt es Molling, die vielen starken Individualisten zu einer Einheit zu formen, homogene Reihen zu bilden, die das System kontinuierlich aufs Eis bringen und das zu erwartende Tief in der Saison möglichst kurz zu halten, wird man wohl eine torreichere Saison als zuletzt erleben und ein ordentliches Wörtchen mitreden. Scheitert der Plan, wird man im gewohnt besonnenen Dresdner Umfeld bestimmt nicht unter Beschuss geraten und ruhig weiterarbeiten können... ;-)
Passender Zeitpunkt für ein erstes Fazit abseits des geduldigen Papiers: Die D-Cup-Pause im November!
In zwei Tagen werden wir unsere Mannschaft erstmals unter Wettkampfbedingungen auf dem Eis sehen oder zumindest davon lesen. Wir sind gespannt auf den ersten Eindruck und so langsam wirklich heiß auf Eis!
Auf gehts...
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