3.227 Zuschauer mussten gestern lange Zeit leiden, leiden und nochmals leiden, weil ihre Lieblinge auf dem Eis einen verdammt harten Gegner zu spielen hatten. Es war beinah die Kopie des ersten Spiels zuhause gegen Kaufbeuren. Dresden fand zunächst nicht ins Spiel, viele Fehlpässe und gute Nadelstiche der Gäste, die auch prompt das 0:1 erzielten. Danach dauerte es lange, bis die Eislöwen erstmals gut kombinierten und zu Abschlüssen kamen. Im ersten Drittel sollte aber nichts Zählbares gelingen.
Auch im zweiten Drittel zeigten sich die Allgäuer Gäste als giftig und nervig in der neutralen Zone und zeigten warum zuletzt Meister Landshut und Titelkandidat Heilbronn gegen sie verloren. Die Eislöwen kämpften verbissen und teilweise verzweifelt um einen Rhythmus in dieser Partie und Kellen Briggs gab seinen Vorderleuten dann das Momentum. Die Gäste bekamen einen Penalty zugesprochen und Briggs hielt stark gegen den Kaufbeurener Schützen. Fortan bauten die Eislöwen endlich Druck auf und wirkten deutlich befreiter auf dem Eis. Der Ausgleich fiel aber auch bis zum 2. Pausentee nicht.
So musste das 3. Drittel für die Aufholjagd herhalten und die Eislöwen spielten nun Einbahnstraßen-Eishockey in Richtung des Joker-Goalies Stefan Vajs, der eine herausragende Leistung zeigte. Schnell waren die 2 ersten wahrlich grausigen Drittel vergessen und die Mannschaft erspielte sich Chance um Chance, doch zunächst ohne Erfolg. Doch dann bekamen die Eislöwen die Chance im Powerplay und da besorgte Mr. Schlagschuss Carsten Gosdeck mit seinem 10. Saisontor das befreiende 1:1. Danach suchten die Gastgeber die Entscheidung, aber agierten dabei auch etwas offen und leichtsinnig und so traf Ex-Eislöwe Krabbat zur erneuten Führung für die Gäste in der 55. Spielminute. Nicht mehr viel Zeit also für Dresden, erneut auszugleichen, doch auf das Powerplay war diesmal Verlass. Sami Kaartinen kam zentral an den Puck und traf sehenswert zum 2:2 knapp anderthalb Minuten vor Ultimo. Gosdeck hätte danach noch mit der Schlusssirene den Siegtreffer erzielen können, scheiterte aber auf dem Hosenboden sitzend.
So ging es in die Verlängerung, in der aber beide Goalies keine Entscheidung zuließen und so musste wie schon in Hannover das Penaltyschießen zur Ermittlung des Siegers herhalten. Da scheiterte zunächst Benda mit einem halbherzigen Versuch, aber auch Tähtinen fand in Briggs seinen Meister. Nun kam Gosdeck für die Löwen und traf cool wie schon in Hannover. Ex-Löwe Menge scheiterte danach am starken Briggs und so konnte Sami Kaartinen alles klar machen und er tat dies in seiner typischen Manier mit dem "Finnish Finish", dem Move, der ihn in Dresden bereits unsterblich gemacht hatte, als er im Derby gegen Weißwasser zum Sieg Goalie Ryan MacDonald mit dem gleichen Trick überlisten konnte.
Fazit:
3.227 Fans boten eine tolle Kulisse für ein Spiel ohne spielerische Klasse aber enorm viel Kampf und Leidenschaft. Stark waren die Special Teams der Eislöwen. 40% Powerplayquote und 100% Unterzahlquote waren letztlich siegbringend, genauso wie die individuelle Klasse von Gosdeck, Kaartinen und Co., sowie ein erneut konstant starker Kellen Briggs, der insgesamt auch noch 3 Penalties entschärfen konnte. Für Gosdeck war es sein 4. Game Winner der Saison und der 2. in Folge. Die Eislöwen sind mit nunmehr 9 Siegen aus 15 Spielen nur noch 2 Zähler hinter Platz 6 und könnten mit einem Sieg am Freitag gegen den 5. Bietigheim sogar bis auf 2 Zähler an diesen Gegner heranrücken.
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