Freitag, 20. Dezember 2024

Schrottwichteln mit Happy End ...

Eislöwen gewinnen nach verrückter Achterbahnfahrt!

Unseren Eislöwen können es im Moment auswärts nicht auf "normale" Art. Nach Landshut und Ravensburg folgt der dritte wilde Auswärtsauftritt in Folge mit einer echten Achterbahnfahrt der Gefühle, die aber letztlich doch positiv endet, drei weitere Punkte aufs Konto spült und uns sogar auf Platz 1 klettern lässt, auch wenn Krefeld mit zwei Spielen mehr in der Hinterhand und nur einem Zähler Rückstand natürlich Ansprüche anmelden wird.

Ein gechillter Abend im Selber Vorwerk begann mit der Großchance von Yogs in der 12. Sekunde und schoss uns in der 29. Sekunde auf der anderen Seite direkt den Flashback in die Rübe. Tor Selb. Bitte nicht nochmal. Doch was sollen wir sagen? In Selb fangen wir uns in dieser Saison halt jedes denkbare Ei. Zunächst entwickelte sich aber ein ziemlich normales Spiel. Wir brauchten etwas, um den frühen Schock abzuschütteln, kamen dann aber in unserer Paradedisziplin zum Ausgleich. Unterzahl, traumhafte Hail Mary von Bull auf Foxy and we had a Bingo. 1:1. Dann hätte es beinahe postwendend auch bei uns eingeschlagen, doch dieses Hin-und-Her-Gedöns hob man sich für später auf. Stattdessen der nächste starke Eislöwenkonter und die erste Führung. Wieder war es der Käpt'n, der großartig vorbereitete, kurz auf Drew wartete, ihn bediente und jubelte, als dieser eiskalt zum 1:2 einnetzte. Das K in Eislöwen stand an diesem Abend wohl für Konterstärke. Okay, nochmal richtig: Das C in ESC stand für counterstrike.

Der Mittelabschnitt deutete erst einmal auch nicht an, dass kommen würde, was schließlich noch kam. Denn unsere Jungs gewannen an Sicherheit und erspielten sich ein Übergewicht. Leider verpassten wir zweimal aussichtsreich. Getreu dem Motto "Carr(glass) repariert, Carr(glas) tauscht aus", hielt Selbs Goalie seine Farben im Spiel. Doch auch die Hausherren meldeten sich einmal vor unserem Kasten an, ohne jedoch zu treffen. Es fehlte wohl einer, der entscheidend abfälscht. Auf der anderen Seite verpasste Andy das 1:3, holte dies dann aber im Powerplay nach. 29. Minute: 1:3. Kurz darauf die nächste Überzahlchance, alles schien sich zu fügen. Naja, bis wir auch eine Strafe kassierten und es vier gegen vier weiterging. Nun begann endlich das Wichteln. Zuerst griffen wir in den Sack und zogen den Klassiker unter den Böcken. Aufbau, alles entspannt, dann ein folgenschwerer Turnover, weil der Pass auf "drüberwisch" bestellt wurde und Peng. 2:3. Damit nicht genug. Erneut in den Sack gelangt und Ausgleich. Dieses Mal gab es die Kombi aus viel zu hoher Stock des Torschützen, Schulterblatt unseres Spielers und sinnloser Videobeweis. 3:3. 32 Minuten waren da gespielt. Die Uhr rannte also förmlich. Wir dachten daher, was kostet die Welt und öffneten den Sack erneut. Mit viel Geschick angelten wir einen Bauerntrick heraus. Selb sagte Dankeschön. 4:3. Danach waren wir etwas müde vom wilden Wichteln, jedoch brachte uns noch vor der Pause ein schöner Schusspass von Hams auf Matze Pischoff zurück ins Spiel. 4:4. 

Das Schlussdrittel würde nun natürlich nicht so chaotisch weitergehen. Schließlich hatten wir Powerplay. Unser offensiv überragender Käpt'n schraubte die Abfälschquote der Partie auf drei und es stand 4:5. Dresden wieder vorn. Es waren aber weitere (Ab)Fälschungen im Umlauf. Zum Beispiel zwei Minuten später. Das D in Selb stand halt heute für Deflections. Okay, der war billig. Dennoch stand es 5:5. Aber nicht sonderlich lange. Wieder durfte einer aus der Fälscherbande ran und Selb war vorne. 6:5. In der Folge schien sich dieses Spiel erstmals wieder zu beruhigen. Ausgerechnet als DD hinten war. Die Betonung lag aber auf war. In Minute 52 hatte nämlich Simpa einen Geistesblitz, Doppelpass mit der Bande, rechts außen durch, Pass in die Mitte, natürlich nach oben abgefälscht und der ebenfalls bockstarke Dane Fox entdeckte den "Babe Ruth" in sich und schlug die Scheibe Volley zum 6:6 ins Selber Gehäuse. Was fehlte diesem Spiel eigentlich noch? Richtig, ein Patzer vom Selber Goalie war auf der Bullshit-Bingo-Karte noch frei geblieben. Carr hatte den Puck eigentlich schon, doch schnalzte sich das Ding, vielleicht aus Angst vor einer Carr-ambolage mit den Feldspielern vor ihm, unkontrolliert aufs Eis und Mitch Wahl sagte geistesgegenwertig Danke. 6:7. Die dritte Führung im Spiel für unsere Farben und diese sollte dann tatsächlich genügen, um den Sieg und die vollen drei Zähler einzufahren.

Fazit: Es reicht jetzt mal mit Selb. Wir waren in diesem Kalenderjahr sechsmal dort, haben viermal gewonnen, aber zuletzt 13 Gegentore in zwei Spielen gefangen. Das ist auf Dauer ungesund. Dieses Spiel zu analysieren, wäre bodenlos. Es gibt Originale, aber dieses Spiel war der Inbegriff einer "Fälschung". Die wichtigste Erkenntnis ist, dass unsere Mannschaft bei allen Böcken, Unzulänglichkeiten und Hindernissen wieder einen Weg gefunden hat, zu siegen. Wir haben uns sieben Auswärtstore gewünscht, nur die Gegentorflut eines dreckigen halben Dutzends stand nicht mit auf dem Wunschzettel. Am Ende haben wir aber, trotz vieler vorweihnachtlicher Geschenke unsererseits, doch selbst das größte Geschenk eingesackt: Drei Punkte und Platz Eins.

Wir sehen uns am Sonntag im heimischen Wohnzimmer. 

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