
Wir haben sicherlich das Drittelergebnis in Landshut gesehen und gedacht, was die Eispiraten können, schaffen wir locker. Nun: Mission erfüllt. Eispiraten und Eislöwen können sich heute gegenseitig trösten. Wir haben vorher gewarnt, dass man in Selb nicht punktet, weil man auf dem Papier besser besetzt ist. Das man dann so eine Bruchlandung hinlegt, war trotzdem nicht zu erwarten, außer vielleicht von den Chefkritikern aus den Kommentarzeilen, die seit einer Woche sehnsüchtig auf so etwas gewartet haben. Passiert ist es dennoch und es ist auch nicht zu beschönigen.
Zum Spiel: Es waren 14 harte Minuten, die diese Partie direkt zu Beginn entschieden haben. Es ging los mit zwei Treffern, die aus stark abseitsverdächtigen Positionen entstanden sind. Allerdings ist das nun hinterher auch schon egal und nicht mehr kriegsentscheidend. Zur Chronistenpflicht gehört aber schon, es zu erwähnen. Zumal die Zeichen aufgrund der Anwesenheit von René Rudorisch sowieso auf Klatsche standen. Insgesamt sind wir einfach zu energielos in die Partie gestartet und konnten dann den Schalter eben auch nicht mehr schlagartig umlegen. Es folgte noch ein Powerplaytor der Selber zum 3:0 und ein Doppelschlag, der natürlich darin gipfelte, dass Ex-Eislöwe Adam Kiedewicz zum 5:0 traf. Den Rest des Spiels braucht man nur noch unter dem Gesichtspunkt Charakter bewerten und den hat das Team trotz eines 7:0, glaubt es oder glaubt es nicht, am Ende durchaus gezeigt. Man hat alles versucht, diesen Schatten abzustreifen und 40 Minuten geackert für ein Tor. Aber das Ergebnis spielte dann letztlich wirklich keine Rolle mehr. Man hätte sich heute kaputtdominieren oder noch drei Stunden spielen können, es sollte heute schlicht nicht sein. Allein Sebastian Gorcik hätte vier Tore machen können. Jedoch nicht heute. Nicht an diesem Sonntag. Es scheint nicht immer die Sonne.
Ein kapitaler Reifenplatzer, den du im Sport nie erklären kannst, auch wenn gerne jeder eine simple Erklärung dafür hören und der Frust irgendwo hin will bzw. muss. Es kam heute im ersten Drittel einfach wirklich alles zusammen, was an Katastrophen passieren kann. Aber lieber ein richtiger Totalausfall, als sieben knappe Niederlagen. Was ohnehin gerade viel schwerer wiegt, ist der Verlust des Kapitäns, der nach einem Gesichtstreffer durch den Puck direkt zum Arzt musste. Wir drücken die Daumen, dass er nicht lange ausfällt und auch bei Tomas Sykora, der ebenfalls eine Scheibe abbekam, keine großen Schäden festgestellt werden. Wir brauchen beide, sind gleichzeitig aber auch gerade froh über unseren großen Kader.
Am Freitag müssen wir nach Krefeld. Bis dahin gilt es, dieses Spiel sachlich zu analysieren, dann aber auch nicht länger mit sich herumzuschleppen, sondern schnell abzuschütteln, in Energie und Trotz umzuwandeln, den Blick nach vorne zu richten und es dann zukünftig schlicht und einfach besser zu machen. Solche Erlebnisse können dich zerstören oder stärken. Wir glauben an zweiteres.
Dreht jetzt nicht durch. Brüllt euren Frust in den Nachthimmel, schraubt euch ein paar Kaltschalen rein, geht ins Boxgym, esst fünf Döner, habt guten Sex oder tilgt fünf Chipstüten. Macht, was immer euch hilft. Aber bitte hängt es nicht höher, als es ist. Ein Spiel, eine derbe Klatsche. Ja. Aber nur ein einziges Spiel. Ein verkac*ter Sonntag, der definitiv schmerzt. Aber in der Jahresstatistik letztlich auch nicht mehr, als eine Niederlage und Null Punkte an nur einem von insgesamt 52 Spieltagen.
Over and out.
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