Es war ein schweres Wochenende für unsere Eislöwen. Nicht nur weil man starke Gegner hatte, sondern auch weil man sich in gewisser Weise selbst im Weg stand und trotz insgesamt 8 Treffern zu schlampig mit Großchancen umging. Dennoch hat man in beiden Spielen einen Weg gefunden zu punkten und heute sogar einen im Endeffekt sehr verdienten Sieg einfahren können. Zwei Punkte am zweiten Advent. Nehmen wir.
Das Spiel begann trotz langer Fahrt mit kurzer Zündschnur. Die Beine liefen gleich heiß und das Spiel unserer Jungs auch. Bad Tölz wirkte im ersten Drittel mitunter überfordert und so war das Führungstor durch David Rundqvist, der von Knackstedt und Drews im Powerplay stark in Szene gesetzt wurde, auch der verdiente Lohn einer guten Anfangsphase. Mit diesem Tor wurden wir aber, wie zuletzt schon öfter passiert, etwas zu schludrig und vielleicht auch selbstzufrieden. Wir spielten nicht mehr so genau und strukturiert, blieben aber offensiv am Drücker und das obwohl wir nicht mit 4 Reihen agieren konnten. Ein guter Forecheck von Knobloch brachte dann sogar noch das 0:2. Er fing die Scheibe ab, Drews bediente ihn gleich wieder und der Jubilar knallte das Hartgummi humorlos in die Maschen. Es war für Tom Knobloch der 10. Treffer im 150. Spiel für die Eislöwen. Eine runde Sache also.
Im zweiten Abschnitt schien man zunächst wieder die Form der Anfangsphase abzurufen, dominierte die Hausherren, erspielte sich Chance um Chance, spielte die Möglichkeiten aber nicht zielstrebig genug aus und hielt so die Gaudetten im Spiel. Erst recht als die Buam in der 28. Minute aus dem Nichts zum Anschlusstreffer kamen. Ärgerlich. Denn fortan war die Leidenschaft bei den Tölzern geweckt und das Spiel wurde deutlich offener. Daran änderte auch das 1:3 durch Kapitän Jordan Knackstedt, welches allerdings toll herausgespielt wurde, nichts. Johan Porsberger, der Knacki bediente, schraubte mit der Vorlage seinen Punktelauf auf 10 Spiele. Erfreuen konnte er sich daran aber nur kurz, denn Tölz kam zügig zum abermaligen Anschluss. Als wäre das noch nicht genug, kam nun auch noch der Faktor Disziplin ins Spiel und zudem der zebrale Einfluss zum Tragen. Gemeint sind Strafen und Schiedsrichter, die teilweise sehr spannende Sichtweisen vertraten. Die Kombination dessen brachte den Gastgebern eine doppelte Überzahl, die sie zum Ausgleich nutzten. Die ganze Führung und das zumindest über 25 Minuten großartige Spiel somit für die Katz - in dem Fall für die Katz aus Oberbayern.
So ging das ganze Spiel im Schlussdrittel wieder bei null los. Beide Teams waren nun deutlich mehr um defensive Stabilität bemüht. Dennoch musste Dresden Mitte des Drittels seine Penalty-Killing-Qualitäten beweisen und als Yannick Drews dann den Puck aus der Zone brachte, war das auch abermals gelungen, doch Drews hatte mehr vor, arbeitete sich an seinem Gegenspieler vorbei, eroberte die Scheibe und traf unter Bedrängnis sehenswert per Solo zur erneuten Führung. Was für eine Willensleistung?! 3:4. In der Folge verteidigte man das eigene Tor recht clever, überstand sogar eine weitere Unterzahl, in der die Hausherren mitunter bereits mit dem 6. Feldspieler agierten. 10 Sekunden vor Schluss ergatterten wir dann die Scheibe, könnten befreien oder gar aufs leere Tor gehen, doch unserem Spieler wurde stattdessen das Bein gestellt, der daraufhin den Puck verlor, die Tölzer kamen in Scheibenbesitz, spielten sich vors Tor und schlenzten tatsächlich 3 Sekunden vor Schluss den Puck noch zum Ausgleich ins Netz. Frust pur und mal wieder keine klare Linie der Refs, aber das ist ja an diesem Wochenende Sportarten übergreifend zu sehen gewesen.
Also ging es wie am Freitag in die Verlängerung. Diese sollte jedoch nicht lange andauern, denn Karma regelte es für uns. Timo Walther kam frei vor dem Tor zum Schuss, zielte aber zu ungenau. Der Puck ging vorbei, prallte allerdings von der Bande zurück und Brady, der das Spielgerät hinters Tor mitnehmen wollte, um für Tölz neu aufzubauen, haute sich und seinem Team das Ding selbst in den Kasten. Ende. Aus. Sieg. Auswärtssieg.
Fazit: Wie schon am Freitag hat man gegen einen starken Gegner eine phasenweise sehr dominante Spielweise an den Tag gelegt, doch leider auch wieder zu viele Chancen liegen lassen und dem Gegner so in die Karten gespielt. Während man Freitag selbst ein Comeback hinlegen konnte, ließ man heute den Gegner nach klarer Führung zurückkommen. Am Ende hat man sich aber trotzdem noch mit einem Sieg belohnt, der auch absolut verdient war, wenn man die Spielanteile und Großchancen betrachtet.
Sicher war es kein perfektes Wochenende für unsere zuletzt doch arg verwöhnten Hockeyseelen, aber man kann auch nicht immer alles haben. Dennoch haben wir in beiden Spielen gepunktet und heute den insgesamt bereits 12. Saisonsieg feiern können. 20 Spiele, 38 Punkte, Platz 3. Genießen wir das doch einfach oder?
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