Nach zuletzt 6 Heimsiegen in Serie haben unsere Eislöwen mal wieder eine Niederlage in eigener Halle hinnehmen müssen. Scheinbar ist Besuch aus Baden-Württemberg nicht gerade der beliebteste, denn wie schon Freiburg, konnte nun auch Ravensburg zwei glückliche Zähler aus Dresden entführen.
Das Spiel begann ohne Karlsson, Mrazek, Kruminsch, Filin und uns Fans mit einer kalten Dusche. Bettauer knallte das Spielgerät mit einem satten Schuss in die Maschen und brachte Ravensburg sehr zeitig in Führung. Danach spielte fast ausschließlich Dresden, doch treffen sollte wieder der Gast. 0:2 nach 20 Minuten und das obwohl sich die Towerstars in Drittel Eins nur eine Großchance herausspielen konnten (Dresden deren fünf!) und ansonsten eher damit beschäftigt waren, ihren Goalie abzufeiern.
Das zweite Drittel verlief spielerisch, auch bedingt durch einige Undiszipliniertheiten der Oberschwaben, noch klarer zugunsten unserer Eislöwen und nach dem Tor von Dauerschütze Johan Porsberger zum 1:2 schien es auch nur noch eine Frage der Zeit, bis der Ausgleich fallen sollte. Es kam aber wie im ersten Abschnitt anders als erwartet. Erneut kam der Puck ungünstig vor das Tor, spielte Ping Pong zwischen Suvantos Beinen und plötzlich war er im Netz. 1:3. Unglaublich. Mal abgesehen von ein paar Alibischüssen und einer halbwegs druckvollen Phase im Powerplay waren die Gäste weiterhin optisch überwiegend am Beten und Hoffen auf Langmann, doch Dresden tat ihnen auch den Gefallen, selbigen berühmt zu schießen, statt die klaren Chancen in Tore umzumünzen.
Auch im dritten Abschnitt kein anderes Bild. Unsere Eislöwen im Vorwärtsdrang, Ravensburg passiv und abhängig von Langmanns Reflexen. Beim Pfostentreffer von Arne Uplegger wäre aber auch er machtlos gewesen. Die Uhr tickte unaufhörlich weiter. Man bekam dieses Gefühl. Die Jungs könnten hier heute endlos anrennen, doch der Eishockeygott würde immer nein sagen. Gut also, dass unsere Mannschaft nicht mit ihm haderte, nicht verzagte, sondern weitermachte. Dann setzte plötzlich Tomas Andres Kollege David Suvanto perfekt in Szene und der traf sehenswert zum 2:3. Es war noch Zeit, doch Ravensburg spielte es nicht unclever, nahm viel Zeit von der Uhr und hatte hinten ja weiterhin Langmann. Schlussminuten gegen laufstarke und willige Eislöwen sind allerdings mitunter sehr bzw. manchmal auch zu lang man... Bis in die letzte Minute hielt die Führung der Gäste, doch dann kam Knackstedt, ihm folgte Porsberger, der bediente Andres und dieser traf 40 Sekunden vor Ultimo, wenn auch in der Ausführung etwas glücklich, sehr verdient zum Ausgleich.
Verlängerung. Die gehörte jedoch den Gästen. Erstmals im gesamten Spiel dominierte Ravensburg. Das starke Penalty-Killing verhinderte aber den K.O.-Schlag der Russellbande, als wir nach einem Wechselfehler in Unterzahl gerieten und so musste das Penaltyschießen die Entscheidung bringen. Obwohl das Wort auch mit Penalty beginnt, liegt uns diese Disziplin im Gegensatz zum Penalty-Killing aber leider so gar nicht. Wie bereits gegen Freiburg scheiterten alle Eislöwen und so hielt Langmann schließlich einen äußerst glücklichen Sieg für seine Mannen fest.
Fazit: Wie schon die Niederlage am Sonntag in Freiburg war auch die heutige unnötig. Noch dazu kam sie heute äußerst unglücklich zustande. Unsere Eislöwen wirkten zwar mitunter etwas ungenau, bestimmten aber weitestgehend das Spiel gegen ein Team, welches um die Meisterschaft spielen will. Neben der bekannten Spielfreude bewiesen die Brockmänner erneut ihre gute Mentalität und das trotz Geisterkulisse. Sie kamen nach Zwei-Tore-Rückstand noch zurück und punkteten damit auch im zehnten Heimspiel der Saison. Die Eislöwen sind zuhause nach 60 Minuten weiter ungeschlagen und der 36. Saisonpunkt wird in der Tabelle mit Sicherheit noch mal wertvoll werden, auch wenn die Niederlage im ersten Moment ein wenig schmerzt und wir unserem Kapitän Jordan Knackstedt in seinem 1.100sten Profispiel ein besseres Spielende gewünscht hätten.
Dieses Team findet gegen jeden Gegner dieser Liga derzeit Mittel und Wege, zu punkten. Die Jungs halten ihren Kurs, egal wie die Gegebenheiten sind. Wir sind stolz auf diese Truppe. Wir spielen gerade tabellarisch über unseren Verhältnissen und müssen uns immer wieder selbst zwingen, diese tollen Leistungen nicht manchmal bereits als Selbstverständlichkeit anzusehen. Beine auf den Boden. Wir sind kein Topteam, spielen aber oft wie eins und das darf gerne so weitergehen.
P.S.: Wir wollen ein für alle mal mit diesem Märchen um den angeblichen Fluch des Weihnachtssternes aufräumen. Es gibt keinen Fluch und Heimspiele im Dezember stehen auch nicht unter einem schlechten Stern. Es gab mal vor mehr als einem Jahrzehnt einen gelben Stern und unter diesem hagelte es ausschließlich Niederlagen. Seit 2011 hängt nun aber der blau-weiße Herrenhuter und in bislang 59 Heimspielen während der Advents-, Weihnachts- und Vorsilvesterzeit gab es wenig fluchverdächtige 34 Siege. Das entspricht einer Siegquote von rund 60 %. Erst 2019 gewannen unsere Eislöwen beispielsweise alle 6 Heimspiele im Dezember. Der Fluch des Weihnachtssternes ist also ins Reich der Fabeln zu verweisen.
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