Die Siegesserie der Eislöwen nach der Länderspielpause endete heute leider in Freiburg. Letztlich war klar, dass man nicht immer nur gewinnen würde, doch heute hätte es das Serienende noch nicht geben müssen.
Man brauchte nach der für Dresden längsten Anreise des Kalenders zwar ein paar Minuten, um in Schwung zu kommen und konnte sich da zunächst auch bei Janick Schwendener bedanken, der zwei gute Chancen der Gastgeber in gewohnt starker Manier vereitelte, doch in der Folge übernahm man die Spielkontrolle und diktierte überwiegend das Spielgeschehen. Bereits in Drittel Eins nistete man sich teilweise minutenlang im Drittel der Freiburger ein, begab sich dabei aber viel zu selten in die Welt des Schmerzes. Stattdessen kreiselte man immer wieder außen herum, während die Hausherren auf ihre Breakchancen lauerten.
Im zweiten Drittel das gleiche Bild. Wir spielten, Freiburg hielt den eigenen Slot und konterte. Einer dieser Konter führte aus dem an diesem Wochenende oft zitierten Nichts zum Tor. Mit der eher schmeichelhaften Führung im Rücken konnten die Wölfe ihr Spiel weiter auf die Spitze treiben. Auch weil wir zwar drückten und die Zone belagerten, ja sogar viel schossen, aber nur selten in die Räume gingen, wo es wirklich wehtut.
Der Schlussabschnitt begann dann mit einer Glanzparade von Schwendi und einer Showeinlage von Ulpi, der mal wieder ein Icing sah, obwohl der Puck aus dem Drittel heraus vom Gegner kam. Danach aber fokussierten sich unsere Jungs wieder auf den Ausgleich und erspielten sich nun im Minutentakt Möglichkeiten, doch waren immer noch am Schönheitspreis interessiert, statt zielstrebig zu werden. In der 46. Spielminute hatte dann unser Sniper Johan Porsberger aber genug und knallte die Scheibe einfach mal humorlos zum mehr als verdienten Ausgleich in den Kasten. Wenig später ein 2 auf 1 Konter, doch Rundqvist und Co. vergaben die Chance, das Spiel komplett zu drehen und so rannte man weiter an. Leider etwas zu sorglos. Gerade Simon Karlsson verursachte diverse gefährliche Scheibenverluste. In der 54. Spielminute dann mal wieder ein Entlastungs-Konter der Freiburger, Knackstedt musste verteidigen, da der Rest wild nach vorn orientiert war, die Wölfe nutzten das aus und trafen eiskalt zur erneuten Führung. Darauf folgte eine wilde Schlussoffensive, in der man natürlich in weitere Konter der "Echten Helden" lief, doch Schwendi hielt wie ein kleiner Gott, verhinderte mit unglaublichen Paraden die Entscheidung und so gab es schließlich doch noch die berühmte letzte Chance zum Ausgleich. Der Schuss ins mögliche Glück aber landete am Pfosten und die Hoffmänner konnten drei Happy Points über die Ziellinie retten.
Fazit: Hinterher fragt keiner, wie Freiburg zu den Punkten kam. Bereits zum zweiten Mal gelang es ihnen, uns mit ihrem unangenehmen Defensivstil und viel leidenschaftlichem Kampf den Sieg zu stehlen. Vor allem aber weil wir es erneut nicht verstanden haben, einfach und zielstrebig zu agieren. Optisch überlegen, schön anzusehende Pass-Kombinationen en masse, schnell kreiselnde Angreifer, aber am Ende nur ein Tor auf der Anzeigetafel. Punkte brachte das eben nicht ein und das obwohl man hinten einen heiß gelaufenen Janick Schwendener hatte. Man stand sich heute selbst im Weg. Egal ob im Powerplay, im Spielaufbau oder im mäßigen Backcheck. Vielleicht wieder ein lehrreicher Dämpfer zum richtigen Zeitpunkt, bevor man noch glaubt, es geht einfach endlos so weiter und die lange Rückfahrt bietet immerhin viel Zeit zum Nachdenken, zum Beispiel ob man sich vielleicht zuletzt im Team unterbewusst zu sehr auf eine bestimmte Reihe verlassen hat.
Sorgen machen müssen wir uns freilich nicht bei unserer derzeitigen Punkteausbeute, ärgerlich sind solche Niederlagen wie heute oder in Kassel, ohne überheblich klingen zu wollen, aber dennoch, waren beide doch aus unterschiedlichsten Gründen absolut vermeidbar. Wir jammern auf hohem Niveau, nicht wahr?!
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