Freitag, 15. Oktober 2021

Sturm am Effizienzminimum angekommen...

Eislöwen auswärts weiter abschlussschwach und konteranfällig!

Man könnte sagen, es war halt das übliche Gastspiel beim Topteam Frankfurt, schließlich war es bereits die 14. Niederlage im 17. Spiel in der Mainmetropole, doch letztlich braucht es einen tieferen Blick aufs Geschehen.

Frankfurt kommt per Abfälscher zur frühen Führung. Natürlich. Auch in Spiel 5 der Saison trifft zuerst der Gegner. Dann direkt darauf das 2:0. Klares Abseitstor, aber zu den "Lines-Ziehern" (-innen/-außen) später mehr. Frankfurt danach natürlich sichtlich oben auf. Doch ausgerechnet eine Unterzahl bringt uns ins Spiel. Break über Walther und Knackstedt, der bedient Mannes, der wiederum per Shorthander zum Anschluss trifft. Der zweite Unterzahltreffer der Saison und wir damit auf der Anzeigetafel.

Man ist also im Spiel und startet mit einer Schlummereinlage ins zweite Drittel. Keine Minute gespielt und Frankfurt stellt auf 3:1. Ärgerlich. In der Folge spielen nur wir. Vergeben aber Chance um Chance, jedes Mal werden beste Gelegenheiten selbst zerstört, indem man nicht nachvollziehbare Entscheidungen trifft. Als wäre das nicht schon genug, wird der Gastgeber durch den Sturmlauf auch noch zu Kontern eingeladen, die sie schließlich eiskalt ausnutzten und so das Spiel bereits im zweiten Drittel entschieden, obwohl wir deutlich mehr Großchancen hatten. Wir leben auswärts offensiv leider derzeit am Effizienzminimum. Drei Tore in drei Spielen sind definitiv zu wenig.

Im Schlussdrittel ging es dann nur noch um das sachliche Beenden eines längst entschiedenen Spiels, was man wie schon in Heilbronn selbst hergeschenkt hat. 

Fazit: Leider kein Lerneffekt. Auswärtsfahren ist derzeit eher zum Aus der Haut fahren. Natürlich kann man Effizienz nicht so einfach trainieren, aber in den letzten Auswärtsspielen bekommt man das Gefühl, wir sind schlicht unfähig, dieses verdammte Tor des Gegners zu treffen. Heute waren es allein 9 glasklare Topchancen, die man ungenutzt ließ. Zudem macht man es dem Gegner durch individuelle Fehler in Checking-Situationen sehr leicht, selbst zu Toren zu kommen. Immer wieder ist es Schema F und wir lassen uns auskontern bzw. überlaufen. Das muss einfach anders werden, wenn wir in nächster Zeit ein Auswärtsspiel gewinnen wollen. Da lassen wir auch nicht Superaufstiegsfavorit Frankfurt als Ausrede gelten, wenngleich die Hessen sicher nicht unsere Kragenweite sind. Der Anspruch muss ja dennoch sein, sich mit diesen Teams zu messen und ihnen Paroli zu bieten. Das Potenzial wäre auch allemal dagewesen. 

Immerhin stimmt uns das Unterzahlspiel positiv. Trotz des Ausfalls von Yannick Drews funktioniert das Penalty-Killing hervorragend. Das Powerplay passt dagegen nur quotentechnisch auf dem Papier, womit wir aber auch direkt wieder beim Offensivspiel wären. Vorne fängt nun mal alles an, auch die Defensive. Wir machen unglaublich viele technische Fehler, Fehlpässe über kürzeste Distanzen, 2 auf 1 Chancen werden leichtfertig verspielt. Alleingänge werden abgebrochen, stattdessen wird der Pass zum Mitspieler in einer Traube aus Gegenspielern gesucht und viele Unzulänglichkeiten mehr. Wir drehen jetzt nicht gleich durch, aber es ist halt unglaublich ärgerlich, weil man sieht, wozu unser Team in der Lage ist bzw. wäre, wenn es nur ein Bisschen Abschlussstärkepulver und Coolness inhaliert hätte. Nun haben wir selbst verschuldet wieder den Druck, dass Heimspiel am Sonntag gewinnen zu "müssen".

P.S.: Die Leistung der Linienrichter oder Linesperson war heute übrigens unterirdisch, wenn auch nicht spielentscheidend. Beim 2:0 läuft der zweite Frankfurter einen Meter vor dem Sturmkollegen, der den Puck führt, in die Zone. Klares Abseits. Dies war nur eine von vielen klaren Abseitsstellungen der Gastgeber, die man schlicht übersehen hat. Könnte auch daran liegen, dass man wiederholt unfähig war, überhaupt in diesen Situationen halbwegs auf Linienhöhe positioniert zu sein. Wie gesagt, bei einem 5:1 sicher letztlich nicht kriegsentscheidend, aber peinlich bleibt es dennoch.

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