Ähnlich früh wie in Landshut gelang den Eislöwen zuhause die Führung. Erneut konnte die dritte Reihe anschreiben lassen. Doch die Freude währte nur kurz. Die Gäste fanden schnell die Antwort und dominierten auch in der Folge klar das Geschehen. Das es nach 40 Minuten immer noch 1:1 stand, kam einem Wunder gleich, spielten doch fast ausschließlich die Gäste, überrannten uns immer wieder, ließen jedoch vor allem auch dank Riku Helenius diverse Topchancen ungenutzt.
Im Schlussdrittel nahm die Geschichte dann richtig Fahrt auf. Statt defensiv aufmerksamer und kompakter die blaue Linie zu verteidigen, gaben wir den Allgäuern gefühlt fast noch mehr Raum und endlich bestraften diese das auch, könnte man sagen. Doch Blomqvists cooles Solo konnte Otto Hanusch exakt zwei Minuten später egalisieren und auch die zweite Führung der Gäste hielt nicht, da Dotzler im Powerplay den Hoffi mimte. "Wenn sich die Leute da vors Tor stellen, musst du normal nur werfen und dann geht so ein Ding rein." Wer erinnert sich noch an die legendären Worte von der Aufstiegs-DVD 2005? Wir jedenfalls schon und Dotzler scheint selbige auch mal geschaut zu haben.
In der letzten Minute der regulären Spielzeit gipfelte das Spiel dann in einer einminütigen Herzattacke. Erst versucht Knacki hinten das Spiel schnell zu machen, fährt deshalb am eigenen Tor die David-Musial-Gedächtnis-Schwungkurze, doch der Gegner sticht dazwischen und die Scheibe landet fast im Gehäuse, wenig später trifft Swinnen auf der anderen Seite im Slot die Scheibe nicht, die allerdings auch, anders als es vielleicht so mancher Couchprofi empfunden hat, nicht so easy zu verwerten war und vier Sekunden vor Schluss scheitert ein möglicher Alleingang aufs Gästetor an der Puckannahme und damit dann auch am Sekundenzeiger.
Es gab Verlängerung. Doch so sonderlich viel länger sollte der Abend deswegen gar nicht werden. Direkter Scheibenverlust der Gäste, Dotzler und Knacki schicken Nick Huard auf die Reise und der verlängert im Solo eiskalt seinen Torlauf, trifft im fünften Spiel in Serie, kommt der 100er-Marke erneut einen Schritt näher, sichert aber vor allem den Eislöwen den wichtigen Heimsieg und beendet damit auch die Siegesserie der bockstarken Gäste.
Apropos 100er-Marke: Der Siegtreffer war gleichzeitig der einhundertste Saisontreffer unserer Eislöwen. Lange hats gedauert, aber wir hatten ja versprochen, dass die Jungs die 100 trotz Ladehemmung knacken werden.
Fazit: Kaufbeuren war uns mindestens 40 Minuten in allen Belangen klar überlegen, naja in fast allen, denn wir hatten definitiv den besseren Goalie. Sicherlich, Helenius bekam zwei Gegentreffer auf der Fanghandseite, allerdings waren das auch gute Handgelenksschüsse. Was er aber ansonsten entschärfte, war herausragend. Die Gäste hätten nach 40 Minuten mit 1:5 oder 1:6 führen müssen. Egal ob mit dem Blocker, dem Stock, der Fanghand, der Schiene, der Maske oder einer Kombination aus allen Varianten, Riku machte die Bude zu und gab unseren Jungs damit überhaupt erst die Möglichkeit, am Ende noch um den Sieg zu kämpfen. Wenn man etwas Positives herausstellen möchte, dann sicherlich auch, dass das Penalty-Killing jüngst wieder besser funktioniert. Immerhin 12 der letzten 13 Unterzahlsituationen überstand man schadlos und ließ somit in den letzten 3 Spielen lediglich ein Überzahltor des Gegners zu. Zudem fällt auf, dass die dritte und vierte Reihe deutlich mehr punktet.
Doch betrachtet man die letzten beiden Spiele ganz nüchtern, müssen wir defensiv, gedanklich und auch offensiv mindestens zwei Gänge hochschalten, um uns auch in Freiburg und Heilbronn eine Chance zu erspielen, Punkte mitnehmen zu können.
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