Unverhofft kommt oft, wobei es ja zuletzt eher nicht sehr oft zu Eislöwen-Siegen kam. Umso schöner, dass sich das Team heute mit etwas Glück, einem starken Torhüter und guter Moral mit einem Dreier belohnen und damit auch die jüngste Niederlagen-Serie beenden konnte.
Nach dem Blitzgegentor in der ersten Minute wurden direkt böse Erinnerungen an das erste Spiel in Oberschwaben wach, als man im ersten Drittel mit 5:1 abgeschossen wurde. Doch dieses Mal hatten unsere Eislöwen eine andere Idee. Nick Huard, nicht Hard, Hüja oder Huwart, was man nach vier Jahren auch im Ländle wissen darf, sondern Huard besorgte mit seinem 100sten Eislöwentreffer den schnellen Ausgleich. Damit ist er nach Sami Kaartinen, Petr Sikora und Richard Richter der erst vierte Eislöwe, der diese Marke erreicht hat. Lange feiern durfte er das aber nicht, da Ravensburg erneut in Führung ging. Doch der starke Louis Trattner hielt wenig später einfach mal auf Langmann drauf und der ließ, anders als beim Spiel in Dresden, diesmal nicht die Maske, sondern die Hose runter.
Im zweiten Drittel sorgte dann ausgerechnet der überragende David Miserotti-Böttcher mit einem Fanghand-Bock a la Helenius für die erneute Führung der Gastgeber, doch unser aufstrebender Junior Matej Mrazek schloss den wohl schönsten Angriff des Spiels im Tic-Tac-Toe-Stil erfolgreich ab und brachte die Jungs ein weiteres Mal zurück ins Spiel.
Im Schlussabschnitt glückte plötzlich unsererseits das frühe Tor und damit die erstmalige Führung durch Dennis Swinnen, der ungewohnt cool das Hartgummi in die Maschen knallte. In der Folge fiel den Towerstars zunächst nicht viel ein. Erst spät wachten sie noch einmal auf, auch weil wir fleißig mithalfen. Doch David Miserotti-Böttcher entschärfte heute mehr große Torchancen als er Buchstaben in seinem Namen trägt. Allein in der Schlussphase vereitelte er mehrfach Sololäufe der Ravensburger und sicherte dem Team damit nach vier Pleiten endlich wieder einen Sieg. Das Ranta kurz vor Schluss das leere Tor verfehlte, daher letztlich nicht von Belangen aber ein klares Symbol für seine persönliche Saison.
Fazit: Ohne Knackstedt, Helenius, Rupprich, Neuert, Trupp, Knobloch und Biezais, dafür aber mit Leidenschaft, Willen und Moral gespielt. Es war kein tolles, jedoch ein erfolgreiches Auswärtsspiel, welches im Endeffekt, um mal das Lieblingswort des Ravensburg-Coachs zu zitieren, sicher nicht nur der Fanseele ganz gut tun dürfte und nebenbei David Miserotti-Böttcher den ersten Sieg auf Profiebene einbrachte.
Wir haben jetzt also 53 Punkte, werden somit auf jeden Fall zum Saisonende mehr Punkte als Spiele aufweisen und damit auch nicht mehr Gefahr laufen, die schwächste Zweitliga-Hauptrunde unserer Geschichte hinzulegen. Immerhin.
In den letzten sechs Hauptrunden-Partien heißt es nun nur noch einmal auf Reisen gehen zu müssen. Gleich fünfmal darf man hingegen zuhause ran und vielleicht kann sich ja der geschrumpfte Kader noch mit Anstand und ein paar Siegen aus der Saison verabschieden.
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