Donnerstag, 31. Dezember 2015

Ein verfrühter Silvesterkracher mit Ansage!

Einer ist billiger als 10...

Ja, wir wollten erstmal keine Berichte mehr schreiben, aber das gebührt schon allein der Respekt. Thomas Popiesch wurde als Eislöwentrainer beurlaubt. Boom! Aber bevor hier Jubelstürme entfachen, wollen wir unsere Sichtweise und auch unseren Respekt aussprechen.

TP kam in einer Zeit nach Dresden, als es verdammt schwer war, nachhaltig und konstant an einer Mannschaft zu arbeiten und hat durchaus einige Höhen in sieben Jahren Amtszeit zu verzeichnen. Fachlich ein Mann mit Kompetenz und Ausstrahlung, jedoch vielleicht nicht gerade der große Sympathieträger a la Steer oder Kochta. Wir haben ihn oft kritisch gesehen, doch man sollte ihm attestieren, dass er sich bis ins verflixte 7. Jahr an einem schwierigen Standort als beinah einzige Konstante behauptet hat. Nun muss er gehen und man kann sagen, so sind nunmal die Mechanismen im Sport und er hat es bislang in dieser schon sehr langen Saison nicht geschafft, einen Spitzenkader zum Spitzenteam zu formen bzw. entwickeln. Dass daran auch die Spieler eine große Aktie tragen, dürfte jedem klar sein.

Gratulieren wir jetzt dem Team zum Etappensieg? Klares Nein! Denn es spräche nicht für Charakter, derartige Entscheidungen herbeigespielt zu haben. Natürlich wünschen wir uns eine möglichst schnelle Kehrtwende auf sportlicher Ebene, aber dies würde die These der Meuterei einer Mannschaft von Charakterschweinen durchaus befeuern. Wie man es auch dreht, es gibt keine Gewinner bei einer solchen Entscheidung. Würde kein Winterderby anstehen, hätte man sich zudem wohl mehr Zeit genommen. Sei es drum. Es gibt nun keine Ausreden mehr.

Es bleibt zu hoffen, dass der neue Besen (vieles spricht aktuell wohl für den Kanadier Tim Kehler - zuletzt Frankfurt) gut und vor allem langanhaltend kehrt und das Team wieder auf Kurs bringen kann. Jetzt sind auch und vor allem die Spieler in der Pflicht, denn das beliebte, öffentliche Vorzeige-Alibi Popiesch ist nicht mehr abrufbar.

Danke an Thomas Popiesch, der eine Ära in Dresden mit einem überaus dicken Fell und Durchhaltevermögen geprägt hat, mag man sie auch sehen wie man will, ob positiv oder negativ. Einen Trainer verschlissen, mögen bitte nicht 999 in kurzer Zeit folgen. Neues Jahr, neuer Trainer, neues Glück? Hoffen wir es! Rutscht gut rein und nicht aus...

1 Kommentar:

Requinox hat gesagt…

Von meiner Seite viel Zustimmung zu geschrieben Text. So oft man Popiesch auch als Trainer verflucht hat, so oft haben er und vergangene Mannschaften auch schon begeistert. Allerdings denke ich, das er dieses Potenzial mit der diesjährigen Truppe nicht mehr hätte abrufen können. Ich hoffe der Standort sowie die Mannschaft ergreifen die Chance, hier wieder ein klein wenig Euphorie zu entfachen. Irgendwie kommt es mir nämlich auch aufgrund der Fixierung auf das Wintergame so vor, als wenn der Fan seine Schuldigkeit getan hat und kaum noch gefördert wird.