Dienstag, 18. März 2025

Enge Kiste mit Überlänge ...

Eislöwen verpassen den Halbfinaleinzug im ersten Versuch denkbar knapp!

Es hat sich mal wieder bewahrheitet, was gerne als Playoff-Weisheit angeführt wird. Der vierte Sieg ist der schwerste und wir haben es uns mit dem wohl schwächsten Drittel der bisherigen Serie, gerade zu Beginn, auch selbst ultraschwer gemacht. Rosenheim gewinnt am Ende nach Overtime glücklich, aber sicherlich nicht unverdient und schreibt den ersten Sieg in der Serie an.

Das Spiel begann mit feurigen Starbulls und etwas fahrigen Eislöwen, die zwar die erste Chance hatten, aber im Gegenzug, wie schon in Spiel 3, ganz früh die kalte Dusche nehmen mussten. 1:0 Rosenheim. Ab der 7. Minute kamen wir dann so langsam im Spiel an, doch hatten heute zu oft mit bitteren Scheibenverlusten in der eigenen Zone zu kämpfen. Wenn wir nach 13 Minuten 2:0 oder 3:0 in Rückstand gewesen wären, hätte man sich nicht zwingend beschweren dürfen. Doch Danny Aus den Birken zeigte erneut eine herausragende Leistung im Dresdner Gehäuse. Unsere Mannschaft arbeitete sich dann mit Härte, Galligkeit und zwei Überzahlspielen richtig in den Abend hinein. Ein Tor wäre aber zu diesem Zeitpunkt trotz guter Möglichkeit noch etwas schmeichelhaft gewesen. 

Der Mittelabschnitt begann wieder mit einer guten Abschlussmöglichkeit nach einem Konter, doch auch weil unsere Stärke am Anspielpunkt heute völlig abhanden gekommen war, konnten wir zunächst keine Kontrolle über das Spiel erlangen. Erneut musste Danny einen Mega-Save auspacken. Ab Minute 30 kam dann mehr Sicherheit ist Passspiel, Rosenheim wurde müder und wir agiler. Nach kurzer Unterzahl und einer kurzen Sequenz im Vier gegen Vier kamen wir in Minute 36 in eine kurze Powerplayphase, die wir eiskalt nutzten. Turnbull ließ den Puck im Mittelkreis für Suvi liegen, der unwiderstehlich über links ins Offensivdrittel spritzte und dann mustergültig auf Tomáš Sýkora passte, der Autio aus zentraler Abschlussposition zum wichtigen Ausgleich überwinden konnte. 1:1. Durchatmen. Danach waren wir plötzlich komplett am Drücker, spielten uns teilweise minutenlang fest, verpassten aber durch Andy die Führung. Es blieb zudem hitzig auf dem Eis und so hatten wir nicht immer alle gewohnten Reihenkollegen verfügbar, was sicherlich nicht half. 

Das dritte Drittel sah deutlich offensivere Eislöwen, die sich die ersten Topchancen erspielten, ehe auch Danny Aus den Birken wieder mal eingreifen musste. Auch wenn DD nun tonangebend war, blieben die Hausherren mit Kontern gefährlich. In der 47. Minute vergab Porsche die Großchance per Tip-in, auf der Gegenseite hatte in der 53. Minute aber auch Rosenheim die Entscheidung auf der Kelle. Kurz darauf war erst Sebastian Gorčík nach Scheibenklau zu überrascht und brauchte zu lange, um in Fahrt Richtung Heimtor zu kommen und wenig später verpasste Andrew Yogan per Bauerntrick die Führung. Wenn er den Puck da auch nur leicht angehoben bekommt, ist Feierabend für Autio. Stattdessen die Breakchance für die Starbulls, doch Danny stoppte den Alleingang im Stile eines Olympiahelden. In der letzten Minute musste er nochmal ran und zwang die Begegnung mit seiner Parade in die Overtime. 

Keine 5 Minuten OT, kein 3-on-3 und auch kein Penaltyschießen. Playoffs heißt: Verlängerungen a 20 Minuten, bis ein Tor fällt. Es wurde nun taktisch. In der 63. Minute zeigten wir ein schönes Setplay vom Anspielpunkt weg, scheiterten aber knapp. Sieben Minuten später konnte Yogs den Puck leider nicht kontrollieren, sonst wäre er alleine durch gewesen. Stattdessen gab es den Angriff der Gastgeber und die nächste Galavorstellung von DAdB. In der 76. Minute dann die entscheidende Szene. Wir verpassten es, unsere beste Chance zu nutzen, Johan Porsberger war leider trotz des offenen Tores einen Tick zu weit aus der Position, sonst hätte er genügend Druck hinter das schwarze Hartgummi bekommen, um den Pass verwerten zu können und so kam es, wie es dann halt meist komm, wenn man vorne die Dinger nicht macht. Gegenangriff Rosenheim. Järvelainen über rechts freigespielt, perfekter Schuss unter den Giebel und damit "era finita".

Fazit: Leider haben sich die Schwächen des letzten Spiels heute exponentiell verstärkt. Gleichzeitig hatte Rosenheim nichts zu verlieren und spielte offensiv sicherlich das beste Spiel der Serie. Diese Kombination kann man nicht als optimal bezeichnen. Dennoch waren unsere Männer gewohnt widerstands- und leidensfähig und haben auch dieses Spiel zu einem engen Duell auf des Messers Schneide werden lassen, zum dritten Mal in dieser Serie einen Rückstand egalisieren können. Heute hatte man aber am Ende mal nicht das Glück auf seiner Seite. Rosenheim hat sich den einen Sieg in der Serie, objektiv betrachtet, sicherlich auch verdient. Diese Tatsache muss man jetzt annehmen, akzeptieren und dann direkt abhaken. Denn am Freitag beginnt das Spiel erneut bei Null und wir haben die Möglichkeit, mit einem Sieg den Halbfinaleinzug zu realisieren. 

Natürlich schmerzt die Niederlage heute. Natürlich hat man heute viel Kraft gelassen, ohne eine Belohnung erfahren zu haben, aber das ging Rosenheim auch schon so. Ein Sweep wäre grandios gewesen, der Serie aber irgendwie nicht gerecht geworden. Freitag regeln wir das gemeinsam in unserem Wohnzimmer. 

Keine Kommentare: