Sonntag, 23. November 2025

Zu harmlos ...

Dresden und Iserlohn kämpfen um die Krone der Torlosigkeit!

Das Ergebnis spiegelt natürlich nicht das heutige Spiel wieder und dennoch lassen sich die meisten von den letzten Minuten prägen. Doch das Spiel geht letztlich in der 47. Minute verloren, als wir die Latte treffen, dann verweigern, aufs offene Gehäuse zu schießen, dann von der blauen Linie abziehen wollen, logischerweise der Schläger bricht und Wolfsburg per Konter den Shorthander zum 0:2 verwertet. Diese kurze Sequenz steht symbolisch für unsere bisherige Saison und speziell die letzten Begegnungen. Wir waren bis dahin die bessere, aktivere und agilere Mannschaft. Nur nützt das ohne Torerfolge halt wenig und bleibt daher selten in Erinnerung.

Sich jetzt hinzustellen und zu behaupten, dass das Team sich null verbessert habe, ist aber auch Bullshit. Wir spielen viel strukturierter, verteidigen auch viel besser als zum Saisonstart. Doch wir sind in Sachen Chancenverwertung und Powerplay mit dem Fahrstuhl auf dem Weg in den Keller, um den letzten Platz anzugreifen. Da humpelt der Eislöwe leider gewaltig. Wir haben seit der D-Cup-Pause, das waren bislang fünf Partien, vier solide bis gute Spiele gezeigt, aber dabei insgesamt nur 5 Tore erzielt. Bei 15(!) Überzahlsituationen sprang ein mageres Törchen heraus. Der Neuzugang Rourke Chartier spielt echt sehr bemüht, aber völlig glücklos. Alle anderen schleppen weiterhin ihren Negativrucksack mit sich herum und die Folge sind dann irgendwann auch Gegentore. Unser Problem ist aber nicht die Defensive, sondern, dass wir verdammt nochmal vorne nichts treffen. Nur Iserlohn ist noch harmloser als wir (seit nunmehr fast 211 Minuten sind die Roosters ohne Tor). Der beste Mannschaftsteil sind unsere zwei Goalies, die tadellos agieren und weit mehr parieren, als man verlangen kann. Wenn jemand ein Wundermittel hat, um diese Blockade zu lösen, würde diese(r) wohl millionenschwer sein. Es bleibt nur Vertrauen, Hoffnung, Glaube und Zuspruch als Ansatz.

Wir dürfen uns alle auf einen grandiosen Mittwochabend in der Eishalle freuen. Das wird ein Gigantentreffen. Doch vor allem wird es ein Abstiegsgipfel und dafür sollten wir jetzt tunlichst alle Kräfte bündeln, gleich sechs Spieler fehlen ja bereits wieder verletzungsbedingt, weiter an einem Strang ziehen und das Team bestmöglich unterstützen (die üblichen Verdächtigen natürlich ausgeklammert). Alles andere würde nur dem Gegner in die Karten spielen. Das bedeutet aber auch, sich nicht selbst einzulullen. Wir haben jetzt zwei Tage Zeit, um uns wieder aufzurichten und mit positiven Gedanken ins Matchup gegen die Sauerländer zu gehen. Alles andere drum herum interessiert uns nicht. Sollen andere über Stühle und deren Gewackel reden, es wird nichts an der sportlichen Situation auf dem Eis ändern. 

Gemeinsam bis(s) zum Schluss. Daran hat sich nichts geändert, auch wenn uns heute dieses bekac*te 0:2 echt hart die Energie aus dem Leib gesaugt hat. 

Auf ein Neues.

Freitag, 21. November 2025

So nah dran ...

Der Käpt'n hatte dreimal den Ausgleich auf der Kelle!

Am Ende steht die 18. Saisonniederlage, doch der Trend der letzten Heimspiele wurde endlich auch auswärts fortgesetzt. Man ist konstanter und näher dran. Aber natürlich ist und bleibt auch Eishockey ein Ergebnissport und so fährt man leider ohne einen sicherlich nicht völlig unverdienten Punkt wieder nach DD.

Das Spiel begann wie erwartet mit spielstarken und dominanten Adlern, die aber zunächst an einem stark aufgelegten Janick Schwendener scheiterten, der Jussi Olkinuora heute nicht nur eine Verschnaufpause verschaffte, sondern mehr als würdig vertrat. Das erste Tor der Hausherren resultierte dann leider aus einem kapitalen Bock der vierten Reihe, die viel zu hoch angriff, dann durchfiel und so einen billigen Konter für Mannheim eröffnete, den Plachta eiskalt nutzte. Das 2:0 dann zumindest von der Position her eine Kopie des ersten Tores, auch diesmal waren die Abstände der Stürmer und Verteidiger zu groß und wir dann am Ende zu passiv vor dem eigenen Kasten. Grundgefühl: Das wird jetzt verdammt schwer. Doch ein schöner öffnender Pass von Bruno Riedl, ein starker Flügellauf von Lance Bouma und der Abstauber von Austin Ortega brachten unsere Eislöwen kurz vor der Pause aufs Scoreboard und damit zurück ins Spiel.

Zum Start des Mitteldrittels zunächst das gleiche Bild. Mannheim mit großen Chancen, Schwendi mit Topsaves. Doch dann fanden wir immer besser rein. Mannheim zu verspielt, vielleicht auch ein wenig zu selbstsicher. Wir plötzlich richtig am Drücker. Doch damit begann auch das Leiden des Travis Turnbull. Grandios freigespielt, kam er frei vor Franzreb zum Abschluss, hatte aber leider den Puck auf der Rückhand und bekam so zu wenig Druck dahinter. Kurz darauf verpasste erst Trevor Parkes im Slot den Tip-in, wenig später auch Lance Bouma, der am langen Pfosten lauerte. Wir verdienten uns mit jeder weiteren Minute den Ausgleich und in der 37. Minute hatten wir alle den Torschrei schon auf den Lippen, doch Travis Turnbull verpasste nach der besten Kombination des Abends das Gehäuse haarscharf. Leider die falsche Seite des Pfostens passiert. 

Im Schlussdrittel war es dann ein ziemliches Hin und Her. Meist hatte Dresden eine Chance und Mannheim dann kurz darauf eine noch größere. Janick Schwendener hielt uns die Möglichkeit auf einen Punkt offen. Dann gab es in der 56. Spielminute das erste Dresdner Powerplay, doch da fehlte uns der Rhythmus, ein wenig auch der Mut und hinzukam ein starkes PK der Adler, die auch eines der torgefährlichsten Teams in Unterzahl sind, was natürlich für Respekt sorgte. Die Zeit wurde knapp, Sunny zog den Goalie und dann war sie da, die dickste Chance zum Ausgleich in der Schlussminute. Die Scheibe landete links neben dem Tor, die Hütte leer, der Käpt'n da, will den Puck neben dem Tor zurückziehen, um ihn dann reinschlagen zu können, wischt aber dabei dann über den schwarzen Misthund und statt das 2:2 und den ziemlich sicheren Punkt zu bejubeln, trifft Mannheim danach ins leere Tor zum 3:1 Endstand.

Fazit: Auch wenn der Start eine Klatsche befürchten ließ, zeigte unser Team ein starkes Auswärtsspiel. Natürlich gewinnt Mannheim verdient, da sie deutlich mehr Spielanteile und Offensivaktionen hatten, aber wir haben im Rahmen unserer Möglichkeiten ein Spiel gegen ein Topteam der Liga bis zum Schluss offengehalten und durchaus Pech. Was uns positiv stimmt, ist die Tatsache, dass wir konstanter unsere Leistung abrufen und so auch etwas mehr Selbstvertrauen entwickeln. Aber Lob alleine reicht auf Dauer natürlich nicht. Man sollte sich am Sonntag gegen Wolfsburg für den Trend belohnen, um dann mit Rückenwind in den Abstiegsgipfel gegen Iserlohn gehen zu können. 

Unruhe gibt es im Sauerland. Angeblich aber auch in Dresden hinter den Kulissen. Wir haben eine klare Meinung dazu. Einen Trainerwechsel, vor allem jetzt, würden wir definitiv nicht begrüßen. Im Gegenteil. Sunny hätte einige der Großchancen, die wir zuletzt nicht genutzt haben, wahrscheinlich selbst im gehobenen Eishockeyalter noch reingemacht. Lasst uns hier nicht irgendwelchen marktüblichen Mechanismen folgen. Wer soll es besser machen? Noch dazu in einer Phase, in der man kaum trainieren kann, weil man ständig spielt. Harry Lange? Wir setzen eher darauf, dass man den Trend fortsetzt, die nächsten beiden Spiele gewinnt und dann mal alle ihre Base chillen. Bis Sonntag. 

Mittwoch, 19. November 2025

Das Kenneth wahr sein ...

Eislöwen mit viel Moral zum zweiten Heimsieg!

Und doch war es wieder mal ein Punkt zu wenig, wenn man ehrlich ist. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Am Ende stand aber ein völlig verdienter dritter Saisonerfolg in der DEL zu Buche und damit der zweite Sieg in den letzten drei Heimspielen. Die Quote geht also nach oben. Weiter so.

Das erste Drittel war das wohl beste Auftaktdrittel der Saison und wurde auch mit dem befreienden Treffer von Kapitän Travis Turnbull (oder war es doch Lance Bouma?!) in eine Führung umgemünzt. Nach über 172 Minuten ohne Tor war der Bann endlich gebrochen und gleichzeitig die Zu-Null-Serie der Wild Wings, die hier in DD begann, wieder beendet. Bitzer als Eriksson-Ersatz dabei machtlos.

Im zweiten Drittel gingen die Gäste dann etwas agiler zu Werke, doch die Großchancen hatte weiterhin der ESC. Neuzugang Rourke Chartier hatte das offene Tor vor sich, traf in der 24. Minute aber leider nur den Pfosten. Schwenningen hatte eine erste Druckphase, doch Jussi Olkinuora hielt die Null fest. Dann eine aus unserer Sicht streitbare Strafe gegen Austin Ortega. Ja er trifft seinen Gegenspieler mit dem Schläger, doch vor Jahren gab es eine Anpassung der Regel zum hohen Stock, speziell wenn dieser hohe Stock aus einer Abschlussbewegung resultiert, also einem Schuss. Dies war hier der Fall und Marshall geht auch mit dem Risiko in den Zweikampf, um den Schuss zu blocken. Für uns auch trotz aufgeplatzter Lippe harte vier Minuten auf der Uhr, die Schwenningen letztlich halfen, zum Ausgleich zu kommen, auch wenn die DD die vollen vier Minuten killen konnte. Ein paar Sekunden später klingelte es nämlich dennoch zum 1:1. Kurz vor dem Pausentee hätte Austin Ortega dann die erneute Führung besorgen müssen, war aber gegen den liegenden Spagat-Bitzer zu ungeduldig und schloss zu früh ab, statt entspannt weiterzuziehen und ins leere Tor einzuschieben. 

Im Schlussdrittel gab es dann die nächste streitbare Szene. Hammond wurde der Spielverzögerung bezichtigt und mittels Videobeweis überprüft. Im Video war eine Schlägerberührung des Schwenninger Gegenspielers und ein leichtes Abfedern des Pucks zu sehen, was allerdings ignoriert wurde. Unterzahl. In der kamen die Gäste gut in den Rhythmus, nutzten die Überzahl zwar nicht, aber das Geflügelkommando kam wenig später trotzdem zum 1:2. Mist. Danach pfiff Team Stripes auch Müll gegen Schwenningen. Torschütze Bittner machte nichts und wurde dennoch hinausgesetzt. Dieses erste Powerplay nutzten die Eislöwen in Form von Austin Ortega zum Ausgleich. 2:2. Danach spielte nur noch ein Team. Dresden. Doch das dritte Tor wollte nicht fallen. Stattdessen konnte Schwenningen einmal nach vorne schieben, wir schafften es mehrfach nicht, die Scheibe hoch aus dem Drittel zu bringen, blieben immer wieder am Gegner hängen und der netzte dann mit Glück zum 2:3. Nicht wenige dachten, das wars. Wie immer. Doch keine Minute später hatte Yogs eine gute Idee, schnickte den Puck von der Grundlinie Richtung Goalie und ein Bitzer-Schnitzer ließ das schwarze Hartgummi tatsächlich zum 3:3 ins Tor flutschen. Moral. Danach bekamen wir eine Überzahl, die ungenutzt blieb, auch weil Larkin den hohen Stock abbekam und somit auch bei uns nur noch vier Mann auf dem Eis standen. Statt Überzahl, hieß es nun noch einmal eigene Unterzahl und das Spiel irgendwie ohne Gegentor über die 60 zu wuchten. Dies gelang. Die letzten 12 Sekunden killte man dann noch in der Overtime, ehe sich dem üblichen 3 gegen 3 Hockey gewidmet wurde. Da war es dann der starke Jussi Olkinuora (bereits sein 2. Assist der Saison), der lang auf Emil Johansson passte, der einen schönen bogen zog, Tegs außen in Szene setzte und der haute dann den Puck per Traumschuss zum Sieg in den Knick. Jubel! Sieg! Aus! Ende!

Fazit: Schon kurios, das zunächst eine Linesperson fehlte. Keine Ahnung, warum. Kenneth Englisch aka Kenneth den Spielplan lesen formally known as Kenneth mal pünktlich sein, kam dann erst zum zweiten Drittel. Sein Ersatzmann im ersten Drittel wäre wohl die bessere Option gewesen. Englisch übersah wieder mal einige klare Abseitsstellungen auf beiden Seiten. Doch zum Sportlichen: Wir haben mit Ansage unter enormem Druck getroffen und gewonnen. Das war wichtig. Defensiv war es etwas wackeliger als am letzten Freitag, aber dafür offensiv noch dominanter und insgesamt druckvoller, ja zielstrebiger Richtung Kasten. Das PK top, das PP heute auch nicht verkehrt und am Ende regelte die Topreihe. Chartier (erster Scorerpunkt) und Ortega (9. und 10. Saisontreffer) matchten gut. Ein Punkt zu wenig ist es trotzdem, da man die dicken Chancen im zweiten Drittel nicht verwerten konnte. So macht man zwar zwei Zähler auf Iserlohn gut, doch die haben nicht nur eine Zwei-Punkte-Führung, sondern nun auch noch ein Spiel mehr in der Hinterhand, was bis zum 38. Spieltag so bleiben wird, also bis zur Winter Game Woche. Allerdings haben wir in einer Woche das direkte Duell mit den Sauerländern. Bis dahin schmeißt uns der Spielplan noch zwei hohe Hürden vor die Tatzen, aber hey. Probieren wir es einfach in Mannheim und gegen Wolfsburg zu bestehen und irgendetwas Zählbares zu stehlen. 

Guts Nächtle 


Sonntag, 16. November 2025

Fachbegriff: Hai-Scoring-Game ...

Ohne Tore kein Amore!

Hatten wir vor dem Spiel erwähnt, dass es wichtig sein wird, keine dummen Strafen zu ziehen, da die Kölner das beste Powerplay der Liga haben? Hatten wir erwähnt, dass es wichtig ist, die Anspiele im eigenen Drittel aufmerksam zu spielen und Setplays zu verhindern? Tja. Letztlich führte all das zum 1:0 der Kölner und danach ging es dahin. Auch der Restart ist somit ein Fehlstart.

jetzt können auch die letzten aufhören, über das Defensivverhalten zu reden, denn wenn du vorne einfach nicht für Entlastung und Tore sorgst, erhöhst du automatisch den Druck auf die Hintermannschaft. Wir warten jetzt seit 157 Minuten und 43 Sekunden auf ein eigenes Tor. Gegen Schwenningen muss Tegs das 1:0 machen, heute müssen es Drew und Foxy regeln. Wir haben an diesem Wochenende mehr als ein halbes Dutzend sogenannter hundertprozentiger Torchancen vergeben. Die Spiele wurden zwischen den Ohren verloren.

Die Köpfe der Eislöwenspieler sind ein Königreich für einen Performance Coach. Wir sind im absoluten MenTal der Hilflosen angekommen, da half auch die eine Woche ohne Hockey nicht wirklich. Insofern ist der Move mit Hamilton bereits jetzt als alternativlos zu bezeichnen. 

Es ist aktuell echt hart, dass mitzuerleben und immer wieder diese Nackenschläge einzustecken. Wir gehen zusammen da durch, nur würden wir uns dann schon zumindest wünschen, dass wirklich jeder in der Mannschaft auch vermittelt, dass es ihm nicht egal ist, ob wir absteigen. Die DEL ist kein Ferienlager mit coolen Wochen- oder Wochenendausflügen, wo man mal guckt, für was es reicht. Da kann man sich ein Beispiel an Jussi Olkinuora nehmen, der einfach immer abliefert, ohne grinsend in den Gartenhäcksler zu springen und "egal" zu schreien.  

Wir können uns am Ende halt auch nicht immer nur hinstellen und sagen: Ach war das cool, mal in der größten Arena Europas gespielt zu haben. Auch wenn es nicht so lapidar gemeint ist und man nicht alles auf die Goldwaage legen sollte, zeichnen solche Aussagen, gepaart mit der angespannten Situation und manchen Gesichtern ein schwieriges Gesamtbild, welches nicht immer den nötigen Ernst der Lage vermittelt. Just saying ... Wir wissen, dass es eine gewisse Lockerheit braucht, um nicht völlig im Dunkel zu versinken. Am Ende ist es nur Sport. Allerdings ist es Profisport, wo es um Geld und Business geht. 

Schönen Abend. Auf ein Neues am Buß- und Bettag. Weiter. Immer weiter. Es gibt keine andere Option.

Samstag, 15. November 2025

"Eine Chance bleibt nur eine Chance ...

Eislöwen scheitern beim Restart an der Chancenverwertung!

... wenn ich die Tore nicht schieße, geh ich als Verlierer vom Eis weg", so sprach es Eislöwen-Legende Jiri Kochta einst in den Playoffs 2005 gegen die Hannover Indians und genau dieses Zitat passt wie die Faust aufs Auge zum gestrigen Heimspiel.

Lasst uns auf einen chronologischen Rückblick in Gänze verzichten. Doch gehen wir durch alle Segmente des Abends durch.

Der Start ins Spiel war der wohl beste der gesamten Saison, zumindest in heimischer Arena. Dass dann ausgerechnet der Scheibenverlust von Neuzugang Rourke Chartier direkt zum entscheidenden Treffer führt, weil Zachary Senyshyn im Konter den Puck perfekt in den Winkel schweißt, ist natürlich bitter. Es gab aber in diesem Spiel eine Fülle an Chancen, um zwei, drei oder vier Tore zu schießen und die Partie zu gewinnen. 

Allein Ortega hatte zwei Alleingänge und muss diese halt machen, wenn er der Offensivstar sein will, der er laut eigenem Verständnis ist. Dann trifft Fox das Gestänge, LeBlanc aus einem halben Meter, ja er war überrascht, den Innenpfosten und dazu gesellen sich noch sechs, sieben Reboundchancen, bei denen der Goalie aus der Position ist, wir aber einschussbereit entweder über die Scheibe schlagen, das Tor nicht treffen, abrutschen, den Schlussmann anschießen, oder, weil es so gut ins Bild passt, der Schläger zu Bruch geht. So landen mindestens 8 hochwertige Abschlussaktionen gar nicht in der Torschussstatistik. Haste Schei*e am Schläger, haste Schei*e am Schläger.

Hinten war man gewiss nicht frei von Fehlern, doch es war defensiv, angeführt von einem bockstarken Jussi im Tor, eine sehr gute Vorstellung. Können wir bitte mal wieder anfangen, den Vornamen eines Goalies zu skandieren, anstatt dieses unpersönliche Olkinuora versanden zu lassen, was einfach melodisch für die Tonne ist? Toll das Bruno Riedl zurück ist und endlich sein DEL-Debüt feiern durfte. Seine Rückkehr wird uns nicht nur defensiv gut tun. Er sorgt auch dafür, dass wir 10 oder manchmal gar 11 Ü-Stürmer einsetzen, und damit unsere vierte Reihe qualitativ aufpimpen können, was die anderen Linien besser entlasten wird. Gestern hat er knapp 9 Minuten gespielt und damit schon einmal die Eiszeiten von Emil und Justin auf Normalmaß gedrückt. 

Unser großes Problem gestern, neben der Chancenverwertung, war die Kombination aus fehlender Leichtigkeit und mangelndem Selbstvertrauen, die sich in einer ausgeprägten Fehlpass-Orgie ausdrückte. Man spürt förmlich, wie viel Arbeit da für den Mentaltrainer Chris Hamilton rumgeistert. Es ist einfach menschlich. Wo soll das Selbstverständnis und -vertrauen auch herkommen. 

Wir können nur unseren ganz kleinen Beitrag leisten, indem wir das Team weiter so unterstützen wie bisher. 

Fazit: Chartier wird uns weiterhelfen. Er war gerade mal drei Tage hier, hatte zwei Eiseinheiten mit dem Team, ist aber topfit, schnell, übernimmt Verantwortung, gewinnt Anspiele (57% gegen Schwenningen), hat Übersicht, setzt Mitspieler gut in Szene, was mehrfach zum Tor hätte führen können und hatte auch selbst zwei, drei gute Looks. Natürlich ist er noch nicht bei 100%, kann er aber auch gar nicht sein. Wir sind aber ziemlich sicher, dass er, wenn wir uns am Mittwoch zur Abwechslung mal gegen Schwenningen in der Nordkurve wiedersehen, schon im Scoringmodus sein wird.

Olkinuora ist die richtige Entscheidung gewesen. Hudaweg, der ja von allen Kölner Fans gerne heilig gesprochen wird, hat einfach nicht gepasst. Er hatte sichtlich keinen Bock auf Abstiegskampf. Jussi zeigt eine ganz andere Einstellung und Körpersprache. Das hilft dem Team definitiv. 

Ansonsten gilt, die Köpfe sind immer noch an. Wir müssen aber irgendwie diesen Seelenballast erden und einen Sieg erzwingen. Es wird ja gerne vom Ketchupflascheneffekt gesprochen, nur dürfte unsere Flasche mittlerweile zum 10-Liter-Eimer mutiert sein. Der Deckel ist an manchen Stellen schon oben. Lasst uns das Schei*ding endlich auskippen.

Man spürt es besonders im Aufbau, explizit im Powerplay, wo eine Art Erfolgsdruck für noch mehr Verkrampfung sorgt, dabei haben wir gestern trotz aller Mängel viele gute Möglichkeiten in Überzahl erarbeitet. Doch eine Chance bleibt nur eine Chance. Wenn ich die Tore nicht schieße ...

Lasst uns nicht auf die anderen schauen, dass macht ohnehin erst Sinn, wenn wir punkten. Lasst uns bei uns bleiben und weiter als Einheit voranschreiten. Es gibt keine Alternative. Wir gehen gemeinsam den Weg. Zum Klassenerhalt. Oder zurück in die DEL2. So oder so. Wir sollten nie vergessen, wo wir hergekommen sind und darauf schei*en, was andere über uns sagen.

P.S.: Nochmals nachträglich alles Gute an Mister "Pfuiyeah" Paule zum Geburtstag. Bleib gesund und positiv. Lass uns gemeinsam noch etwas situationsbezogener supporten. Danke.

P.P.S.: Da haben wir fast alle Verletzten zurück, außer Posti und Olli sowie Rundi, und dann verletzt sich C.J. Suess direkt beim Restart. So wie er nach dem Spiel aus der Kabine humpelte, sah das nach einigen Wochen Pause aus. Beste Genesungswünsche ins Hause Suess. 

P.P.P.S.: Glückwunsch an einen der jüngsten Eislöwen-Fanclubs, die Supporters Dresden, die nun seit einem Jahr bestehen. Weiter gehts. Ob ein Jahr oder 22, gemeinsam für Blau-Weiß.

Dienstag, 11. November 2025

Aktueller "Chart-Stürmer" ...

Rourke Chartier soll bei den Eislöwen nicht nur für gute Hits sorgen! 

Das Warten hat ein Ende. Die Suche nach einem Topcenter ist endlich abgeschlossen. Mit Rourke Chartier (gesprochen: Roorg Schartjeeh) haben unsere Eislöwen einen Top-6-Center auf AHL-Niveau nach Dresden locken können. 

Der 29-jährige Kanadier ist ein erfahrener Mittelstürmer, der aber noch nicht zum alten Eisen gehört. Vor zwei Jahren spielte er noch mit Tim Stützle bei den Senators in der NHL. Zuletzt war er in der KHL für Kunlun und ZSKA Moskau aktiv. In dieser Spielzeit ist er bislang vereinslos gewesen und kommt daher nicht mit Game Shape an die Elbe. Sicherlich ein kleiner Minuspunkt, aber Spieler, die es gewohnt sind, zwischen AHL und NHL zu switchen, bekommen auch das zügig hin. 

Da wir ihn auf unserer eigenen Liste potenzieller Kandidaten hatten, haben wir uns natürlich auch mit ihm vorab beschäftigt und im Rahmen unserer begrenzten Möglichkeiten "gescoutet". 

Rourke Chartier wurde im 2014er Draft von den San Jose Sharks an 149. Stelle gepickt und gewann 2015 in Kelowna zusammen mit Leon Draisaitl den Ed Chynoweth Cup (WHL Playoffs). Er steuerte starke 20 Scorerpunkte (16 Spiele, 13 Tore, 7 Assists) und allein in der Finalserie 4 Tore bei. Im anschließenden renommierten Memorial Cup scheiterte man dann erst denkbar knapp im Finalspiel in der Overtime an den Oshawa Generals. Im Folgejahr schaffte er es erstmals in einen AHL-Kader und empfahl sich in den kommenden Jahren als verlässlicher Top-6-Center für die NHL, doch konnte sich sowohl in San Jose, als auch später in Ottawa nie komplett durchsetzen. Eigentlich zu gut für eine vierte Reihe, fiel er wohl seiner Körpergröße und Position zum Opfer und suchte daher sein Glück in der KHL, wo er allerdings weder in Kunlun noch in Moskau wirklich happy wurde.

Für die DEL und speziell für uns als Aufsteiger ist Rourke Chartier, der in DD mit der Nr. 14 auflaufen wird, ein absoluter Gewinn. Der Linksschütze ist kein klassischer Goalgetter, konnte aber auf AHL-Niveau stets gute Torquoten erzielen. Viel wichtiger sind jedoch ohnehin die restlichen Komponenten seines Spiels. Denn obwohl er kein Edeltechniker oder Superscorer ist, ist er fähig, unterhalb des NHL-Niveaus hochgradig zu scoren. Chartier ist defensivstark, kann gegnerische Topspieler kaltstellen und auch im Penalty Killing brillieren. Er ist ein Arbeitstier mit starkem Charakter und Teamgedanken. Ein Two-Way-Center, wie er im Buche steht und noch dazu ein Spezialist am Anspielpunkt. Selbst auf NHL-Level konnte Rourke Chartier Quoten jenseits der 50% erzielen. Er liest das Spiel sehr gut, antizipiert Situationen blitzschnell und trifft unter Druck oftmals die richtigen Entscheidungen. 160 Scorerpunkte in 261 AHL-Spielen, darunter 73 Tore, sprechen dabei eine deutliche Sprache. Er spielt clever, ist schnell, ein sehr guter Schlittschuhläufer und verfügt über stabile Hände, die ihm eine gute Scheibenkontrolle auf beiden Seiten des Eises garantieren. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass er trotz seines physischen Spiels und Zwei-Wege-Daseins, kaum Strafen frisst, sondern im Gegenteil, viele Strafen des Gegners generiert.

Natürlich muss er all das nun erst einmal in DD bestätigen, doch unserer Meinung nach dürfte sich das Warten auf ihn gelohnt haben. Findet Chartier schnell in den Tritt, hilft er uns definitiv weiter und hebt unsere Topreihe auf ein anderes Level. Hoffentlich bereits am Freitag, wenn sämtliche Modalitäten (Lizenzierung, Arbeitserlaubnis, etc. pp) bis dahin erfüllt werden können. Daher Daumen drücken.

Welcome to Dresden, Rourke. LFG