
Das clevere Spielkonzept des Aufsteigers schmeckt unseren Jungs einfach nicht und so war auch im dritten Saisonduell Weiden wieder wie Tolstoi: schwere Kost. Am Ende stand aber dennoch der dritte knappe Sieg gegen die Oberpfälzer und damit die Verteidigung der Tabellenspitze auf dem Videowürfel.
Das Weihnachtsspiel begann äußerst schleppend und so bot das erste Drittel nur wenig erbauliches. Aber Gästegoalie Marco Wölfl bewarb sich immerhin um eine Oscar-Nominierung als Best Supporting Actor. Eine grinchige Geschichte, dass wir uns nach seiner miesen Show tatsächlich in Unterzahl wiederfanden, obwohl Wölf eine 2+10 verdient gehabt hätte.
Im zweiten Drittel wurde es zunächst auch nicht besser. So trafen die Gäste nach einem fetten Weihnachtsgeschenk unsererseits zur frühen Führung. Immerhin ist aber auf einen Mann Verlass. Käpt'n Travis Turnbull besorgte im zweiten Powerplay nach nur 17 gespielten Überzahl-Sekunden den Ausgleich. Wir kamen fortan besser rein, ohne aber Bäume auszureißen. Dennoch gelang nach toller Übersicht von Goldhelm Dane Fox, der den kreuzenden Bull vor dem Kasten bediente, der Führungstreffer. Bereits Turnbulls 14. Saisontor und das vierte Spiel in Folge mit mindestens einem Treffer unserer 91.
Mit der knappen 2:1-Führung im Rücken ging es ins Schlussdrittel. Auch mit Janick Schwendener, der seit einem Treffer gegen die Maske im zweiten Abschnitt aber irgendwie angeknockt wirkte. Die Blue Devils drehten die Partie binnen der ersten drei Minuten komplett zu ihren Gunsten und Schwendi sah dabei zumindest nicht glücklich aus, stabilisierte sich danach aber wieder. Unser Spiel wurde dagegen nicht wirklich besser. Weiden führte insgesamt betrachtet nicht ganz unverdient und war auch in der Folge nicht das schlechtere Team. Doch dann hatte Tomas Sykora einen Geistesblitz, fackelte den Puck knapp am Tor vorbei und den harten Bandenbouncer knallte der heute offensiv richtig auffällige Mitch Wahl humorlos zum umjubelten Ausgleich ins Schauspieler-Häuschen. Das Spiel blieb hart umkämpft und eng. In der 57. Minute hätte Sykora einen Pfiff für ein Beinstellen kassieren müssen, doch da die Bullshit-Bingo-Karte der Refs schon voll war, was Beinstellen anging, blieb der Pfiff wohl aus und wir profitierten massiv davon. Scheibengewinn hinter dem Tor, Schuss, Rebound, Sykora, Tor. 4:3. Danach quälten wir uns irgendwie über die Ziellinie und verbuchten so mit viel Glück den fünften Dreier in Serie.
Fazit: Beinahe schon traditionell mühen wir uns gegen Weiden ab und finden bislang kein wirklich fruchtendes Mittel gegen deren Spielstil. Dennoch muss man am Ende wieder attestieren, dass wir im Stile eines Spitzenteams abermals einen Weg gefunden haben, drei Punkte einzusacken. Eine Qualität, die nicht jedes Team der Spitzengruppe für sich beanspruchen kann. Special Teams funktionieren, die Leader auch und defensiv lässt man im Normalfall nicht zu viele Schadensmeldungen zu. Deshalb stehen wir nun vor dem Spitzenspiel am 28.12. in Krefeld auch fünf Punkte vor den Pinguinen vom Niederrhein und so langsam wird es trotz der zwei Spiele mehr in der Hinterhand ziemlich eng für Popieschs Mannen. Spitzenreiter! Sagt übrigens jetzt auch der Punkteschnitt pro Spiel. Es ist also alles bereit für einen epischen Clash irgendwo bei Düsseldorf.
Nach dem 480. Punktspielsieg unserer Zweitligageschichte haben wir übrigens nun eine positiv Sieg/Niederlagen-Bilanz (480:479) vorzuweisen. Eine schöne Momentaufnahme zum Abschluss der weihnachtlichen Feiertage und daher geben wir mit einem Ohrwurm zurück in eure heimischen Wohnzimmer. Kling Glöckchen klingelingeling, kling Glöckchen kling. Dresden wird M ...
P.S.: Einen haben wir doch noch. Fast 15.000,- € bei der Trikotversteigerung der Weihnachtstrikots sind irgendwie ein geisteskrankes Ergebnis. Top 3: Schwendener = 1.700,- €, Turnbull = 1.360,- €, Fox = 1.250,- €. Ganz schön viel Pinkepinke für so ein bissl Stoff ...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen