Freitag, 14. März 2025

Ossischweinchen schlagen Südkälbchen ...

Auch Spiel 2 geht an die bessere Mannschaft!

Zwischen diesen Teams wird es wohl keine High-Scoring-Games geben, umso wichtiger, dass du den Tick besser verteidigst und den Tick effizienter angreifst. Beides haben unsere Eislöwen heute auch auswärts bewerkstelligt und ein weiteres ENGes Spiel für sich entschieden. Ein 0:2 bringt das 2-0 in der Serie.

Das Spiel begann mit einer unglücklichen Szene für Simon Karlsson, der nach einem Schlägerbruch beim Passversuch ohne Stock verteidigen musste und eine Strafe kassierte. Doch auch heute killte dieses Team bockstark und zeigte die defensiven Tugenden, die du in den Playoffs einfach brauchst, um erfolgreich zu sein. Doch trotz einiger Strafen im ersten Abschnitt, waren wir auch offensiv aktiv und das zielstrebigere Team, zeigten bei 5 gegen 5 erneut unsere höhere spielerische Qualität und hatten mehr von der Partie. Schade, dass Simon Karlsson in der 16. Minute nur den Pfosten traf, denn eine Führung wäre nicht unverdient gewesen. 

Der Mittelabschnitt startete für unsere Jungs noch in Überzahl. Normalerweise sind Powerplays, die von einer Pause unterbrochen werden, wenig ertragreich, aber Drew LeBlanc interessierte das nicht. Gewühl und Gestochere vor Autio, unsere 47, Basti Gorčík, mit dem kurzen Stocher-Pass zu Drew, der sich direkt drehte und den heute wirklich herausragenden Goalie der Rosenheimer alt aussehen ließ. 0:1. Führung. Zweites Spiel. Zweites Powerplaytor. Direkt danach hätte Dane Fox sogar auf 0:2 stellen können, aber er hebt sich in den Playoffs seine Tore für andere Momente auf, wie ihr später erfahren werdet. Bis zur 34. Minute dominierten wir das Spiel, natürlich auch dank einiger Pfiffe, die heute, im Gegensatz zum Mittwoch, eben eher gegen Rosenheim gingen. Allerdings auch weil sie mental nicht wirklich playoffreif wirkten. Aber Andres, der heute offensiv glücklose Karlsson und Co. vergaben die größten Chancen. Die dickste gab es bei einem brillant kombinierten Konter, der allerdings bei Autio und nicht im Tor endete. Danach rückte dann Danny Aus den Birken vermehrt in den Fokus. Man kann zu seinem Stil stehen wie man will, der Bursche ist auf den Punkt in Playoff-Form und lieferte auch heute massiv ab. Die Pausensirene kam dennoch zur richtigen Zeit, um sich nochmal zu sammeln und den Starbulls das gute Gefühl zu nehmen.

Im Schlussabschnitt spielten wir richtig abgezocktes Defensivhockey. Keine Passoption, dann halt der Mondpuck aus dem Drittel, wenn kein freier Mann vor Augen, dann eben abgedreht und hinten herumgespielt. Natürlich hatte Rosenheim ein paar Chancen, doch Danny hielt alles und vorne hatten wir immer wieder dicke Möglichkeiten. Andy vergab in der 46. Minute ein Break. Leider streichelte sein Rückhandschuss nur das Torgestänge, aber auch bei ihm wird irgendwann das Glück zurückkehren. Nach zwei wichtigen Saves von DADB hatte dann Tomáš Sýkora nach traumhafter Vorarbeit des heute oberkreativen Drew LeBlanc die Entscheidung auf dem Schläger, wurde aber mit einem kleinen Tip auf den Schläger noch entscheidend gestört. Doch auch ohne das zweite Tor hatte man nie das Gefühl, dass unsere Eislöwen die Kontrolle verlieren könnten. Zu smart agierten sie. Bestes Beispiel: Der Käpt'n klärte in der eigenen Zone und holte dabei sogar noch eine Strafe heraus, weil er clever den schmerzhaften Kontakt mit dem Gegenspieler in Kauf nahm. Nach der überstandenen Unterzahl hatte Rosenheim im Konter zwar nochmals eine Chance, doch Aus den Birken war heute unüberwindbar. So zogen die Bayern nach der Auszeit ihren Goalie, verloren aber zeitnah mit dem sechsten Mann die Scheibe und nachdem Turnbull zunächst noch von Strodel per Slide stark verteidigt wurde, folgte der Pass auf Fox und der erhöhte seine Empty-Net-Goal Mission auf 2. 0:2. Deckel drauf.

Fazit: Viel besser kannst du auswärts in einem engen, hochklassigen und überaus intensiven Playoffspiel nicht spielen. Die Defensive brutal stark, die Special Teams den Tick besser als beim Gegner, der Goalie eine Wand und noch dazu  hat sich jeder Spieler, von der 1 bis zur 21, 60 Minuten den berühmten A... aufgerissen. Dazu die klare Oberhand bei den Psychospielchen und auch der Anspielpunkt gehört, vor allem dank Foxy (29 von 42 Anspielen gewonnen), immer mehr unseren Farben. Es macht so Bock, diesem Team beim Malochen in den Playoffs zuzuschauen. Bock auf mehr. Viel mehr. Am Sonntag folgt Spiel 3 in unserem Wohnzimmer und das lassen wir uns auch nicht vom Ligaboss ruinieren. Komm ruhig, René. Wir gäbns Rudor (s)isch-er ni aus dor Hand. 

Gegen alle Widerstände, gegen jeden Aberglauben und jede angebliche höhere Macht. Sonntag wird noch einmal ein Brikett nachgelegt. Denn in der Serie ist erst Halbzeit und wir werden keinen Millimeter nachlassen.

Guadnacht beinand, schlafts guad. Wie der, zumindest in Teilen noch in den 90er Jahren festhängende Oberbayer zu sagen pflegt. Dicke Schmatzis an alle Bazis. Wir sehen uns am Sonntag.



Donnerstag, 13. März 2025

Turnbulls schlagen Starbulls ...

Eislöwen holen sich gegen alle Widerstände Spiel 1!

Es gab heute nur ein Team, welches den Sieg verdient hatte und genau dieses Team hat am Ende auch gewonnen. Unsere Eislöwen gewinnen einen nervenaufreibenden Abnutzungskampf gegen sich selbst und einige Begleitumstände letztlich mit 3:1. Stark Männer.

Der erste Schritt in die Playoffs begann mit druckvollen Eislöwen, die Rosenheim von Beginn an dominierten und kaum etwas zuließen. Als man dann in Führung gehen musste, traf man allerdings die Latte und kassierte beinahe im Gegenzug den Rückstand, der aber korrekterweise wegen Torhüterbehinderung einkassiert wurde. Anders als in Memmingen, wurde in DD tatsächlich der Goalie beeinträchtigt. So endete ein starkes erstes Drittel mit 0:0.

Im zweiten Abschnitt dann die unnötige kalte Dusche. Wir killten eines der vielen Unterzahlspiele, die uns heute freundlich kredenzt wurden, haben dann einen starken Scheibengewinn im eigenen Drittel, doch ausgerechnet der erfahrene Drew LeBlanc passt den Puck leichtfertig in die Mitte, wo ein Rosenheimer auf den Puck lauerte und eiskalt zur Führung einschoss. Danach wurde es ein ziemlich wildes Gemetzel, welches aber auch durch ein ganz und gar nicht souveränes Team Stripes begünstigt wurde. Da ist es am Ende völlig egal, ob wir gewonnen oder verloren haben. Es kann nicht sein, dass nur zwei Teams auf dem Eis professionelle Leistungen abrufen. Umso wichtiger, dass der Eislöwen-Käpt'n per Break zum vollauf verdienten Ausgleich einnetzen und den heute mental schwachen Oskar Autio erstmals überwinden konnte. Ein DEL2-Goalie und Spieler des Jahres hat solche Schauspieleinlagen und Entgleisungen, wie heute präsentiert, nicht nötig. Es zeigt aber, dass die Eislöwen ihm unter die Haut zu gehen scheinen. Sein mehrfaches Flopping, sein Schlag mit der Fanghand und vieles mehr waren einfach unwürdige Darbietungen eines sportlich erstklassigen Goalies. Vielleicht hat er sich ein Beispiel an Teamkollege C.J. Stretch genommen, der heute zwar ein ausgedehntes Spiel ablieferte, sportlich allerdings kaum in Erscheinung trat. Letztlich wohl der falsche Ansatz des Starbulls-Goldhelmes. Für uns aber perfekt. 

Denn im Schlussabschnitt nutzen unsere Jungs tatsächlich eines der wenigen eigenen Powerplays zur Führung. Nach 26 ungenutzten Überzahlspielen in Serie war es ein perfekter Schuss in den Winkel von Simon Karlsson, der für Erleichterung in der Eishalle und auf der Spielerbank sorgte. Zwar musste man danach noch ein paar schwierige Phasen überstehen und sich zweimal auch bei Danny Aus den Birken bedanken, doch gerade in den letzten drei Minuten spielte man die Begegnung stark herunter und sorgte mit dem Empty Net Goal zum 3:1 nicht nur für Erleichterung, sondern auch für Genugtuung.

Fazit: Ganz nüchtern betrachtet, hatte Rosenheim spielerisch kaum etwas zu melden. Der Sieg unserer Eislöwen geht mehr als in Ordnung, da müssen wir nicht einmal auf die Schussstatistik schauen. Während unsere Special Teams einen sehr soliden Abend hatten und unser Goalie seine Nerven behielt, sah es auf der Gegenseite etwas anders aus und das ist uns auch ganz recht so. Da haben doch einige Herren Nerven gezeigt und sich aus der Reserve locken lassen. Unser Team hat ein typisches Playoffspiel gespielt und gewonnen. Mit genau den Tugenden, die es braucht. Widerstandsfähigkeit, Leidensfähigkeit, Geduld und der längere Atem waren letztlich ausschlaggebend, diese Partie verdient auf Dresdner Seite zu ziehen. Alle Statistiken sprachen am Ende für Dresden. Das Ergebnis auch. 

Spiel 1 ist vorbei. Sieg 1 ist geschafft. Fehlen also noch drei für Runde 2. 




Sonntag, 9. März 2025

And the Oskar goes to ...

Eine Relativierung des Autio-Hypes!

Zunächst einmal gratulieren wir Oskar Autio, Goalie der Starbulls Rosenheim, zu den Auszeichnungen als bester Goalie und bester DEL2-Spieler des Jahres. Sicherlich absolut verdient, auch wenn man Davis Vandane ebenfalls als MVP hätte in Betracht ziehen können. Fakt ist, kein Spieler war für sein Team so bedeutend wie Autio für Rosenheim. Ohne die Klasse von Autio wäre Rosenheim wohl immer noch ein Top-8-Team, aber wahrscheinlich eben nicht in den Top 6 gelandet. 

Seine Zahlen sind herausragend und doch können wir einfach mal Janick Schwendeners Zahlen von 2022 einklammern, als er Goalie des Jahres wurde. Autio ist sicherlich der beste Goalie der Liga, Allerdings nicht so übermenschlich, wie er medial gerne dargestellt wird. Autio bedeutet auf finnisch so etwas wie "menschenleer", doch wir glauben, es steckt ziemlich viel menschliches in ihm.

Oskar Autio 24/25

Spiele: 40 (47)
Siege: 25 (32)
Minuten: 2423:33 (2796:37)
Gegentore: 87 (102)
Gegentore/Spiel: 2,15 (2,19)
Paraden: 1172 (1174)
Fangquote: 93,09% (92,01%)
Shutouts: 6 (6)

() = In Klammern Schwendis Werte aus seiner DEL2-Rookiesaison (21/22)

Natürlich liegen Schwendis Galawerte bereits ein paar Jahre zurück, doch er konnte diese Werte in der Folgesaison bestätigen und knüpfte in dieser Spielzeit teilweise wieder daran an. Es geht auch nicht darum, Autio die unbestrittenen Qualitäten abzusprechen, sondern vielmehr einen detaillierten Blick zu liefern, um ein sachlicheres Bild zu zeichnen. 

Oskar Autio ist 25 Jahre alt, also noch gar nicht in seiner Prime, wenn man so will, und doch spielt er ein verdammt hohes Level. Er ist faktisch kein DEL2-Spieler, sondern für Höheres berufen. Dies steht außer Frage. Doch eben weil er noch so jung ist, ist er auch noch nicht so gefestigt wie beispielsweise unsere Goalies.

Allein der Druck, der auf ihm lastet, stets der beste Mann auf dem Eis sein zu müssen, um seinem Team eine Siegchance zu geben, kann zermürbend sein. Zudem hat er deutlich mehr Minuten in den Knochen als unsere Goalies. 

Ein Blick in die Statistiken zeigt, dass Oskar Autio beispielsweise alle seine Shutouts in der ersten Saisonhälfte bis Mitte Dezember gesammelt hat. Seither sind seine Zahlen überall zurückgegangen. Nicht dramatisch, aber klar erkennbar. 

Die letzten 15 Spiele 

Spiele: 15 (15)
Siege: 9 (6)
Minuten: 906:28 (916:15)
Gegentore: 41 (38)
Gegentore/Spiel: 2,71 (2,49)
Paraden: 448 (377)
Fangquote: 91,62% (90,84%)
Shutouts: 0 (1)

() = In Klammern Goaliewerte Dresden (Schwendi/Danny/Paul) in den letzten 15 Spielen. Natürlich hat im Gegensatz dazu Oskar Autio nicht sämtliche der letzten 15 Rosenheimspiele gehalten, weshalb der Vergleich zumindest ein wenig hinkt, da er seine Werte über einen längeren Zeitraum erzielt hat.

Natürlich schwingt bei uns die Niederlagenserie ein wenig mit rein, doch es wird klar ersichtlich, dass Autio immer noch stark gehalten hat, zudem auch mehr zu tun hat, da seine Defensive mehr gegnerische Schüsse zulässt. Seine Gegentorquote ist massiv angestiegen und er wird immer warm geschossen. Autio hat selten Spiele, in denen er kalt wird, weil er nur wenig zu tun hat. Genau das ist aber häufig bei unseren Goalies der Fall, die oftmals nach Minuten ohne Arbeit plötzlich da sein müssen. Ein völlig anderes Anforderungsprofil also. Erfahrungsgemäß haben die Goalies, die weniger Schüsse auf den Kasten bekommen, meist auch geringere Fangquoten. Das ist einfache Mathematik. Ausnahmen bilden da lediglich Ausnahmegoalies wie Maxwell, die die wenigen Hundertprozentigen, die deren Vorderleute überhaupt zulassen, auch noch mehrheitlich killen. Doch dieses Spiel hat ein Autio nicht vor sich. Rosenheim hat fast 200 Schüsse mehr als wir auf das Tor bekommen. Dem Spielstil und auch der defensiven Qualität geschuldet.

Betrachtet man die letzten 15 Spiele, schlägt der Vergleich zwar immer noch zugunsten von Oskar Autio aus, aber eben längst nicht mehr so klar und überragend wie vielleicht zu vermuten war. Wir kassieren trotz Niederlagenserie weniger Gegentore, lassen weniger Schüsse zu und dann kommt noch ein Faktor hinzu, den wir bislang noch gar nicht mit einbezogen haben.

Erfahrung, speziell in den Playoffs. 

Oskar Autio hat in seiner noch jungen Profikarriere auf Profilevel genau null(!) Playoffspiele gespielt. Nun sind aber plötzlich alle Augen auf ihn gerichtet, vor allem als frisch gebackener Spieler und Goalie des Jahres in der DEL2. Mal sehen, wie er mit dem Druck umgehen wird. Gelingt es ihm, den Druck zu händeln, ist er ein ganz Großer. In den Playdowns der Vorsaison hatte er zwei Einsätze und lieferte allenfalls solide Werte ab (2 Spiele, 1 Sieg, 55 Paraden, 6 GGT, 3,0 GGT/Sp., 90,16% Fangquote). Aus den Birken zeigte dagegen seine ganze Erfahrung mit herausragenden Werten (5 Spiele, 4 Siege, 7 GGT, 1,39 GGT/Sp., 94,81% Fangquote und ihm gelang sogar ein Shutout).

Dresden kann allgemein mit Playofferfahrung nur so um sich werfen. Danny Aus den Birken geht mit der Routine von 110(!) Playoffspielen auf DEL- und Zweitliganiveau in die diesjährigen Playoffs. Dabei gelangen ihm 57 Siege, 10 Playoff-Shutouts und 5 Meisterschaften. Zudem stand er bei 13 Partien auf internationalen WM- oder Olympialevel im Tor. Ach und dann wären da noch 46 Champions Hockey League Spiele, in denen er 30 Siege festhielt. Er führte München 2019 bis ins Finale (1:3 vs. Frölunda), 2022 noch einmal ins Halbfinale. Janick Schwendener war dagegen ehrlicherweise nie ein Playoff-Übergoalie, hat aber ebenfalls viel Erfahrung gesammelt und sich zuletzt immer mehr gesteigert, wenn die fünfte Jahreszeit anbrach. In 29 Playoffspielen gelangen ihm 8 Siege, fünf davon in den letzten beiden Playoffjahren. 2023 war er der MVP der Viertelfinalserie gegen Krefeld, als er fast noch dafür sorgte, dass die Eislöwen nach 0:3-Serienrückstand die Serie drehten. Leider fehlte er verletzungsbedingt in den ersten beiden Partien der Serie. Wer weiß, wie es sonst gelaufen wäre.

Die Zahlen sprechen insgesamt für Rosenheim und Autio, allerdings nicht so deutlich, wie erwartet. Wenn man dann noch die ganzen weichen Faktoren mit einbezieht, sind wir einfach verdammt neugierig darauf, wie es sich ab Mittwoch auf dem Eis tatsächlich darstellen wird. 

Goalievergleich in den vier Saisonduellen der Hauptrunde 2024/2025

DRE vs. ROS
2 Siege 2
243:16 Minuten 240:30
10 Gegentore 10
2,47 Gegentorschnitt 2,49
102 Paraden 120
91,07 Fangquote 92,31
1 Shutouts 1

We believe in SchwenDanny!

Donnerstag, 6. März 2025

Alles auf Null ...

Unsere Vorschau auf die Playoffs 2025!

Unsere Eislöwen treffen ab 12. März im Viertelfinale der DEL2 Playoffs 2025 auf die Starbulls Rosenheim. Vierter gegen Fünfter. Das verspricht eine enge und hart umkämpfte Serie zweier völlig unterschiedlicher Spielstile.

Wir schauen mit euch schonmal voraus auf das Duell gegen die Sternbullen, ohne aber den kurzen Blick zurück zu vernachlässigen. Zunächst die nackten Zahlen der aktuellen Saison und der historische Vergleich in der Übersicht.

Direkter Vergleich (Head to Head)

DEL2 Hauptrunde 2024/2025:
DRE vs. SBR
2 Siege 2
7 Punkte 5
10 Tore 10
(2/5) 40% Powerplay 15,4% (2/13)
(11/13) 84,6% Penalty Killing 60% (3/5)
130 Schüsse 112
34 Strafminuten 18
51 Blocks 57
(103/219) 47% Anspiele (Bullys) 53% (116/219)
(3P.) Gorčík Topscorer Vollmayer (5P.)

Historischer Vergleich
22 Siege 20
1 Playoffsiege* 4
0 PO-Seriensiege* 1

* Die einzige Playoff-Serie beider Teams fand in der Saison 2013/2014 im Playoffviertelfinale statt. Damals war Rosenheim 2. und wir gingen als 7. in die Playoffs. Wir gewannen überraschend Spiel 1 an der Mangfall, verloren dann aber vier Spiele in Reihe und schieden letztlich verdient gegen den damaligen Favoriten aus. Für das jetzige Duell hat eine Serie vor 11 Jahren allerdings wirklich null Aussagekraft.

In den letzten acht ausgespielten Endrunden (Playoffs) der DEL2 ist übrigens immerhin zweimal (25%) der Tabellenvierte Meister geworden (Kassel 2016, Bietigheim 2021).

Mit diesem Mutmacher gehen wir ein wenig in die Tiefe. Insgesamt sind die Zahlen zwischen beiden Teams recht ausgeglichen, doch schon ein Blick auf die Stats genügt, um die Unterschiede im Spiel zu erkennen. 

Rosenheim spielt einen defensiven Stil, eine Art Trapvariante, mit der sie ihre Gegner quasi überfallen und überrennen wollen. Daher verwundert es auch nicht, dass wir deutlich mehr Torschüsse und weniger geblockte Schüsse vorweisen. Wir werden in dieser Serie das spielstärkere und offensivere Team sein, allerdings wahrscheinlich deutlich taktischer agieren als in den Hauptrundenduellen. 

Rosenheim ist ein Verteidigungsmonster. 12,4 Schüsse des Gegners pro Torerfolg sind der zweitbeste Wert der Liga. Lediglich Kassel ist noch schwerer zu knacken. Wir liegen dahingehend bei 10,7 Schüssen pro Gegentor, was immerhin auch überdurchschnittlich für DEL2-Verhältnisse ist. In Bezug auf die Effizienz im eigenen Abschluss nehmen sich beide Teams nicht viel, auch wenn Rosenheim um 0,4 Schüsse besser abschneidet. Im direkten Vergleich schlug in der Hauptrunde die Effizienz aber deutlich für den Viertelfinalgegner aus. 13:11,2. Das muss sich in den Playoffs ändern. Wie?

Mit unserem Forecheck sind wir ligaweit gefürchtet und können damit ebenfalls Gegner überfallen. Daher wird das Duell vor allem im Transition Game in der neutralen Zone entschieden. Natürlich werden auch die Special Teams eine Rolle spielen. Dresden zuletzt im Powerplay zu umständlich, harmlos und viel zu langsam im Aufbau und Zone Entry. Da hat auch die Rückkehr von David Rundqvist nichts verbessert. Am besten funktionierte da noch David Suvanto, der das Team mehrheitlich in die Aufstellung bringen konnte. Alle Spieler müssen hier einfach mindestens eine Schippe drauflegen und nach der Krankheitswelle die Pause nutzen, um wieder auf 100% zu kommen. Dann, aber nur dann werden die Special Teams ein Plus für Dresden sein. Gut ist, dass Niklas Sundblad voraussichtlich erstmals auf den gesamter Kader zurückgreifen kann und daher auch im Powerplay eine perfekt harmonierende Squad installieren kann, was zuletzt aufgrund der Krankheitswelle nie möglich war. 

Die Starbulls sind ein recht diszipliniertes Team. Typisch für Defensivsysteme. Wir müssen also die richtige Mischung aus Playoffhärte und Cleverness finden, um den Stier bei den Hörnern zu packen. Gerade Stockfouls werden in dieser Spielzeit sehr konsequent geahndet. Also gilt: Schlägerkontrolle behalten und auf kleine Schläge und Stiche verzichten, ebenso keine mehrfachen Klammereinlagen. Dafür darf gerne das Radio angestellt werden. Trashtalk: Feuer frei. Wir haben genügend Talente dafür im Team.

Zudem haben die Eislöwen in der Breite deutlich mehr Erfahrung in Sachen Playoffs und Meisterschaften aufzuweisen. Das kann ausschlaggebend sein. Allerdings nur, wenn die Routiniers auch ihr Toplevel abrufen können. Dies gilt auch für den Anspielpunkt. Rosenheim ist eine Macht am Bullypunkt. Wir benötigen eine höhere Anspielquote, um nicht zu viel Kraft für die Rückgewinnung der Scheibe zu verschwenden. Hier müssen also Spieler wie LeBlanc, Turnbull, Fox, Yogan, Andres oder auch Wahl und Postel die wichtigen Face Offs holen. Gerade Andy und Posti haben da bislang ausbaufähige Quoten. 

In Sachen Scoring sind wir tiefer besetzt, meint man, doch die Starbulls weisen 9 Torjäger mit 10 oder mehr Toren und 8 Scorer mit 20 oder mehr Scorerpunkten auf. Wir haben zwar gleich 10 Scorer mit 20 oder mehr Scorerpunkten, doch beim Toreschießen lassen sich nur 6 Eislöwen mit zweistelliger Ausbeute finden. Wenn man allerdings dann erwähnt, dass LeBlanc, Andres und Suvanto bei 9 Treffern stehen, relativiert sich vieles wieder. Dennoch sieht man, warum beide Teams offensiv nur fünf Tore Differenz aufweisen. Der Topscorer der vier Hauptrundenduelle war mit Maximilian Vollmayer natürlich ein Verteidiger der Starbulls mit einem Tor und vier Vorlagen. Doch Vollmayer fehlte in den letzten beiden Duellen und befindet sich nach langer Verletzungspause derzeit noch im Aufbautraining. Man darf also gespannt sein, ob das Eislöwen-Kryptonit pünktlich zu den Playoffs zurückkehrt. Bei den Eislöwen hatte vor allem Sebastian Gorčík einen guten Lauf gegen die Bayern. 

Auf der Torhüterposition haben die Bayern mit Oskar Autio nicht nur eine Shutout-Maschine, sondern den wohl besten Goalie der Liga im Aufgebot. Dieser macht die schwächere individuelle Klasse im Teamverbund oftmals wett. Den Rosenheimern gelangen mit ihm auch die beiden Siege zu Beginn der Saison gegen uns. Dabei wurde er nur von 2 der 79 Schüsse überwunden. Bei uns konnte Danny Aus den Birken die zwei Siege gegen Rosenheim festhalten. Rosenheim konnte dabei nur 2 von 52 Schüsse an Danny vorbeibringen. Daher ist trotz der aktuellen Formkurve zugunsten von Schwendi mit einem Start von Danny Aus den Birken zu rechnen. Im Normalfall hat Rosenheim aber so oder so die Nase leicht vorn, wenn es um den Schlussmann geht. Allerdings hat Rosenheim nicht so viel Qualität hinter Autio wie wir. Deshalb wurde mit Cody Porter noch einmal ein Goalie nachverpflichtet, um gegen Ausfälle von Autio gewappnet zu sein. Die Eislöwen täten gut daran, das Tor und damit den Slot massiv zu attackieren und Goalie + Verteidiger keine Zeit und Ruhe zu geben. Zermürbungstaktik ist Trumpf. Wir können eine sehr intensive Mannschaft sein, die über viel Grit verfügt. Diese Waffe darf gerne inflationär zum Einsatz kommen.

Offensiv und defensiv sollten wir qualitativ besser besetzt sein. Aber die Papierform muss halt in eine Topform auf dem Eis umgewandelt werden. Der Trend spricht da zwar vielleicht für Rosenheim, doch die Erfahrung unserer Mannschaft könnte dies direkt egalisieren. Sowieso gilt: die Vergangenheit zählt gar nichts, wenn am 12. März der Puck fällt. 

Beide Clubs haben erfahrene DEL-Trainer hinter der Bande und werden sich taktisch auf höchstem Niveau begegnen. Daher wird letztlich alles durch die Akteure auf dem Eis und durch die oft zitierten Kleinigkeiten entschieden. Bringen wir unsere PS aufs Eis, gehen wir auch als Sieger hervor und erreichen erstmals seit 2019 wieder ein Halbfinale in den DEL2 Playoffs. Wenn nicht, wird es verdammt schwer gegen eine unangenehme Starbulls-Truppe. In den ersten beiden Spielen müssen wir direkt da sein und abliefern. Gelingt uns das, wird das Team daran wachsen und wieder in einen positiven Lauf kommen. Dann ist sogar das Dreckige Dutzend, also 12 Siege, keine Utopie.

Unser Serien-Tipp: 
DRE(4.) 4:2 SBR (5.) 

Sonntag, 2. März 2025

Nur Vierter ...

Eislöwen gehen mit einem halben Dutzend Niederlagen in die Playoffs!

Man kann unseren Eislöwen heute sicherlich keine großen Vorwürfe machen. Man hat körperlich dagegengehalten, man hat das Spiel weitestgehend diktiert und auch verdient geführt. Doch am Ende hat man das Spiel in Landshut, welches schon einen kleinen Vorgeschmack auf die Playoffs lieferte, trotzdem nach 0:2-Führung noch in der Overtime verloren und sich einen weiteren mentalen Nackenschlag abgeholt. 

Die Gründe bleiben die gleichen. Keine Effizienz im Angriff, ein nicht vorhandenes Powerplay (24 Überzahlspiele in Folge ohne Tor) und einige sogenannte Führungsspieler in entscheidenden Momenten ohne Form. 

Wir sind nach diesem Hauptrundenende völlig zurecht als Schlusslicht der Top 4 ins Ziel gekommen und treffen nun ab 12. März auf die Starbulls Rosenheim, die bekanntlich defensiv schwer zu knacken sind und uns mit ihrem Transition Game richtig wehtun können. Aber damit wollen wir uns heute noch gar nicht beschäftigen. 

Wir schalten lieber ab und nehmen uns ein Beispiel an Spielern, die heute nicht im Einsatz waren. Einfach mal nicht an die Eislöwen denken und lieber in der Vergangenheit schwelgen. So erlangen wir hoffentlich bald noch unser benötigtes Commitment zur Playofflust, die sich nach diesen ernüchternden Wochen einfach gerade nicht so recht einstellen will. 

Kommt gut in die neue Woche, bleibt gesund und unterstützt unsere Eislöwen-U20 im Playoffduell mit den Adlern aus Mannheim. Heute gelang unseren Jungs nämlich in der Fremde der sensationelle wie wichtige Ausgleich in der Viertelfinalserie (Best of 5 - 6:1, 1:4).

Schönen Abend.

P.S.: Wir schauen am Besten alle zeitnah sämtliche Filme der MiB-Reihe und lassen uns mal gepflegt blitzdingsen. Vielleicht hilft das.

P.P.S.: Schwendi hat heute einmal mehr gezeigt, welch herausragender Goalie er ist. Da hatte einer schon Playoffform.

Freitag, 28. Februar 2025

Erschreckend schwach ...

Unsere Eislöwen nur noch ein Schatten ihrer selbst!

Kurz vor den Playoffs haben unsere Eislöwen nicht nur, wie schon 2022, die Hauptrundenmeisterschaft verspielt, sondern sind völlig außer Form geraten und treten auf wie ein Playdownteam. Das größte Manko: das Powerplay und die Chancenverwertung, aber am schlimmsten war, sich im Schlussdrittel komplett aufzugeben. Themen, die man aus der Vorsaison und vom Saisonbeginn kannte, aber während dieser Saison bereits ausgeräumt schienen, sind wieder allgegenwärtig. So setzte Niklas Sundblad zwar mit seinem Team ein Statement, aber nicht das, welches er setzen wollte.

Auch wenn Ravensburg derzeit einen guten Lauf hat, ist es inakzeptabel, sich so vor ausverkauftem Haus zu präsentieren. Da nützt es am Ende herzlich wenig, dass man über die ersten 40 Minuten die deutlich besseren Chancen hatte. Genutzt hat man sie nicht. 

Fazit: Wir können uns glücklich schätzen, dass wir trotzdem im Viertelfinale Heimrecht haben, wenn wir die letzten Wochen unser Eishockey so betrachten. Da sind Krankheitswellen eben auch nur bedingt eine akzeptable Ausrede. Wenn man wöchentlich davon redet, die Nummer 1 sein zu wollen, hat man letztlich versagt und zumindest das erste Zwischenziel verpasst. Immerhin hat dies aber den Vorteil, dass wir nun definitiv nicht als Favorit in die Playoffs gehen. Mit Selbstvertrauen und breiter Brust allerdings eben auch nicht. 

Wir sind derzeit vorne wie hinten nur ein Schatten unserer besten Saisonphasen und können nur hoffen, dass wir die nächsten fast zwei Wochen gut nutzen, um diesen Negativlauf irgendwie aus den Kleidern und Köpfen zu bekommen. 

Von Platz 1 mit zehn Punkten Vorsprung ging es binnen drei Wochen auf Platz 3 (Krefeld wird aufgrund einer 5:0-Wertung auch an uns vorbeiziehen) mit nur einem Punkt Vorsprung auf Ravensburg, die uns am letzten Spieltag auch noch überholen könnten. Fünf Niederlagen in Serie. Maue 1,2 Tore pro Spiel erzielt und 0 der letzten 20 Powerplays genutzt. Ernüchternd. Der Zeitpunkt katastrophal. Euphorie und Playofflust - für den Moment ziemlich verflogen. 

Trotzdem allen ein schönes Wochenende.