
Sowohl die Kassel Huskies, als auch unsere Eislöwen haben gegen den jeweiligen Erstligisten den Kürzeren gezogen. Das gilt es dann aber auch sachlich einzuordnen.
Wir sind in den letzten beiden Turnierjahren mit Überraschungssiegen gegen DEL-Teams verwöhnt worden, doch wer deshalb erwartet, dass man prinzipiell mal locker flockig einen Erstligisten schlägt, lebt auf einer Wolke fern jeder Realität.
Betrachtet man das heutige Spiel gegen Iserlohn, gab es positive wie negative Eindrücke und vor allem für die negativen Befunde sind Testspiele auch da. Wenn unsere Basis eine aggressive Defensive sein soll, haben wir in Sachen Positionierung und Balance noch viel zu lernen. Auch wenn die 43 Schüsse der Roosters nicht allesamt gefährlich waren, ist der Wert doch etwas zu hoch, vor allem in Kombination mit unserem offensiven Output (15 Torschüsse).
Zur Wahrheit gehört, dass wir bis zum 0:1 (22.), dem übrigens ein superklares doppeltes Abseits der Iserlohner vorausging, ein sehr solides Spiel gemacht haben. Das Tempo war trotz schwerer Beine nach intensiven anderthalb Trainingswochen in der Vorbereitung erstaunlich hoch und auch die Passschärfe stimmte teilweise bereits. Die Beine liefen gut. Die Gäste waren aber einfach strukturierter und zielstrebiger. Iserlohn ist allerdings auch deutlich weiter in der Vorbereitung und spielt in einer anderen Liga, dies sollte man schon relativierend im Hinterkopf behalten.
Während wir immer wieder recht gut aus dem eigenen Drittel herauskombinierten, fehlte es offensiv leider komplett an Ideen. Oft wurden Angriffe durch Abdrehen an der blauen Linie selbst beendet. Es mangelte ein wenig an Mut, vielleicht auch einfach an geistiger Frische, um gute Entscheidungen zu treffen. Die Angriffsnote daher maximal eine 4-. Defensiv waren die Schwankungen hoch, vor allem im Schlussdrittel brach man dann auch etwas ein, doch zumindest darf man sich beruhigen, dass "Schwendaddy" in erstaunlicher Frühform zu sein scheint und erneut einer der besten Goalies der Liga sein dürfte. Abwehr Note 3-.
Im Finale treffen nun also morgen die DEL-Teams aus Düsseldorf und Iserlohn aufeinander, während im Spiel um Platz 3 die beiden torlosen Zweitligisten die Schläger kreuzen werden. Auf dem Papier war das so zu erwarten.
Mal schauen, was gegen Meisterschaftsfavorit Kassel morgen geht. Die Erholungsphase ist kurz, aber beide Teams werden sicher erste Claims abstecken wollen.
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