Montag, 21. April 2025

Stoiber-Hockey reicht ...

Späte Demontage der Oberschwabengarage!

Dank eines bockstarken Danny Aus ge Schlafen, wie wir ihn ab jetzt wohl immer nennen werden und eines ebenso bockstarken Schlussdrittels inklusive Monster-Comeback bringt die Schei*e der Nation die Serienführung mit an die Elbe. Upsi.

Doch was hat es mit unserer Headline auf sich? 2002 hielt Edmund Stoiber beim Neujahrsempfang der CSU eine denkwürdige Rede mit, in Auszügen, folgendem Inhalt: „Wenn Sie ... vom Hauptbahnhof in München ... mit zehn Minuten, ohne, dass Sie am Flughafen noch einchecken müssen, dann starten Sie im Grunde genommen am Flughafen ... am ... am Hauptbahnhof in München starten Sie Ihren Flug. Zehn Minuten. Schauen Sie sich mal die großen Flughäfen an, wenn Sie in Heathrow in London oder sonst wo, meine se ... Charles de Gaulle äh in Frankreich oder in ...äh... in ... in...äh...in Rom.

Wenn Sie sich mal die Entfernungen ansehen, wenn Sie Frankfurt sich ansehen, dann werden Sie feststellen, dass zehn Minuten... Sie jederzeit locker in Frankfurt brauchen, um ihr Gate zu finden...", oder halt, um in Ravensburg ein scheinbar verlorenes Finalspiel zu drehen und wie ein Transrapid durchs Schlussdrittel und zur Serienführung zu rasen. 

Das Spiel in Oberschwaben begann mit wacheren Eislöwen als noch in Spiel 1, sollte aber nichts für schwache Nerven werden. Lange passierte nicht viel, obwohl beide Teams gleich zu Beginn je eine Großchance hatten. In der 8. Minute konnte dann der Garageninhaber erstmals unsere Defensive in den Schraubstock spannen und Druck aufbauen. Doch auch Rundi hätte uns per Konter anschreiben lassen können. Dann gab es aber doch die Kopie von Spiel 1. Führung Ravensburg, aus dem Nichts ins Glück geprügelt. In der Folge verdiente sich die Sternchenfraktion vom Turm diese Führung und irgendwie wurde es für uns nicht besser. Payerl rammte Friend in die Bande, Pischoff wollte das rächen, doch da er den Gegner von hinten schlug, musste er vorzeitig duschen. Rollenspieler verloren, dann noch drei Minuten Unterzahl zu killen und so war das erste Drittel leider wieder keine Erfolgsgeschichte. 

Der Mittelabschnitt begann mit einer Eislöwen-Überzahl, aber die will bislang in dieser Serie einfach nicht mit dem PK der Towerstars matchen. Dennoch kam Andy, der leider später mit einem Pferdekuss aus dem Spiel ausschied, zu einer dicken Chance. Effizienz war scheinbar wieder nicht im Bus mitgefahren oder stand noch im Stau. Ganz anders die Hausherren. Nach einem etwas uncleveren defensiven Overload landet die Scheibe auf der völlig offenen linken Seite und die Lebensversicherung der Ersten Ravensburger Verunsicherung, namens Czarnik, konnte Danny im Nachschuss zum 2:0 überwinden. Wieder war Andrew Yogan, der lange einen gebrauchten Abend hatte, beteiligt. Wir antworteten mit zwei weitere Topchancen, doch vergaben auch diese. Dann hielt uns DadB mit einer Weltklasseaktion im Spiel, als er den Alleingang von Playoffmonster Robbie Czarnik vereitelte. Kurz darauf Andys besagte Verletzung und der unsportliche Hohn der Halle, den wir einfach mal für später im Kopf abgespeichert haben. Das Ende des Drittels hielt dann noch mehr Unerfreuliches für uns parat. Zwei Pfiffe binnen kurzer Zeit und schon stand gegen das beste Powerplay der Liga eine doppelte Unterzahl auf der Anzeigetafel. Immerhin hatten wir bis zur zweiten Drittelpause das Glück, keinen dritten Treffer kassiert zu haben und durften uns unter anderem auch bei der Latte bedanken.

Es folgte das Schlussdrittel und die Mission, Schritt für Schritt Minietappen zu realisieren. Zunächst musste also die 5 gegen 3 Unterzahl fertig gekillt werden, was tatsächlich gelang. Kurz darauf (42. Minute) der perfekte Konter unserer Jungs über Rundi, der Basti bediente und dieser verlängerte eiskalt seinen Torlauf gegen die Towerstars. Mister Torčík verkürzte auf 2:1. Wir hatten plötzlich wieder ein Spiel und gönnten uns natürlich erst einmal eine Unterzahl. Die Gastgeber direkt mit der Superchance, aber Dannys Aura regelte. Das Spiel beruhigte sich nach dem erfolgreichen PK etwas. Wir fanden nun aber besser rein, spielten direkter, genauer und passsicherer. Ach und da war ja noch das Sorgenkind namens Andrew Yogan. In der 49. Minute nahm sich Yogi das schwarze Hartgummi und zog einfach mal halblinks ab. Kurzes Eck. Drin. Ausgleich. Was ein Typ?! Was folgte nach einem Eislöwentor? Genau, eine Strafe. Eine wirklich ärgerliche in dem Fall von Jacob Friend, der ansonsten ein großartiges Spiel ablieferte. Der Ärger darüber verflog dann übrigens auch recht zügig, da Ravensburg der Puck aus dem Angriffsdrittel sprang, unser Käpt'n dazwischen schoss, das Break fuhr und Sharipov im Alleingang eiskalt vernaschte. 2:3. Shorthander. Das Ding in Unterzahl gedreht. Diese Mannschaft ist irre. Diese Mentalitätsmonster. Nik Postel hätte sogar ebenfalls in Unterzahl fast noch auf 2:4 stellen können, doch das wäre vielleicht auch des Bösen zu viel gewesen. Wir waren immer noch in Unterzahl, da hatte ganz Oberschwaben schon wieder den Ausgleichsjubel auf den Lippen, doch Danny "The Scorpion" Aus den Birken lenkte den Puck mit einem irren Hackenreflex an das Gestänge und rettete damit die Führung. Die Subr-Truppe drückte natürlich mit dem Mute der Verzweiflung auf den Ausgleich, doch wir verteidigten das sehr stabil und hatten zudem noch den alten Mann im Pyeongchang-Modus von 2018 in der Hinterhand. Die letzten zwei Minuten brachen an und Ravensburg zog den Goalie zugunsten des sechsten Feldspielers, der dann allerdings recht zügig Mister Empty Net beim 2:4 zuschauen musste. Dane Fox sorgte für die Entscheidung per Mondpuck ins verwaiste Tor. Sein drittes ENG der laufenden Playoffs. Rosenheim dürfte es kennen. Das andere Örtchen mit R, also Ravensburg, versuchte es ein weiteres Mal, wurde aber von Drew LeBlanc ein weiteres Mal dafür bestraft, der ebenfalls per ENG auf 2:5 stellen konnte. Ende. Aus. Finito. Natürlich viel zu hoch gewonnen, aber danach fragt morgen keiner mehr.

Fazit: Es war zwei Drittel lang ein echt zähes Spiel mit wenig Fortune und einigen Unzulänglichkeiten. Aber die Chancen waren dennoch da und genau das machte irgendwie den Restmut, dieses Spiel eben noch nicht abzuschreiben, was diese Mannschaft ohnehin nie tun würde. Wir denken mal kurz an das erste Auswärtsspiel in Selb zurück - wie crazy ist die Entwicklung bitte?! Diese Mannschaft hat Moral, Charakter und eine Siegermentalität, die zu Dingen führt, die du oftmals nicht logisch erklären kannst, aber die natürlich unbezahlbar sind. Wir haben tatsächlich mit einem irren Comeback in zehn geilen Minuten, quasi mit Stoiber-Hockey, den Bock umgestoßen, den Heimvorteil geklaut und die Serienführung übernommen. Liebe Grüße an die Schwer Entflammbaren. Deutscher Meister wird erstmal noch gar niemand und schon gar nicht das Team, welches nur einen Sieg auf dem Konto hat. Da könnt ihr trällern, bis sich die Balken biegen.

Was für ein geiles Osterfest war das bitte?! Wir gehen fest. Ost, Ost, Osterfest. Am Mittwoch steht der nächste Feiertag an, auch wenn der im Kalender offiziell nicht ausgewiesen wird und wir wollen zuhause den nächsten Schritt gehen. Zusammen zu Nr. 3.

Bis dahin genießen wir den Moment und die Stille der Babblgoschn-Crew aus dem Süden. 

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