
Fangen wir mal positiv an. Bayernfluch beendet, 30 Punkte-Marke geknackt und mit dem zehnten Saisonsieg ins November-Break verabschiedet. Nicht zu vergessen auch der sehr gute Auftritt der gut 140 mitgereisten Eislöwenfans in der Oberpfalz. Aber wer gehofft hatte, "heute knallts in der Oberpfalz", sah sich spielerisch erneut getäuscht.
Das Spiel begann trotz relativ kurzer Anreise unserer Jungs mit starken Hausherren. Erst nach ca. 12 Minuten kamen auch Sundblads Mannen ins Spiel. Als man dann erstmals Druck aufbaute, kassierte man, als wäre es ein Naturgesetz, das Gegentor. Ausgerechnet Ex-Eislöwe Vlad Filin fälschte sehenswert zum 1:0 ab.
Der Mittelabschnitt war zunächst nicht viel anders. Optisch überlegen, aber offensiv zu einsilbig, tat man sich weiterhin schwer mit dem Toreschießen. Zum Ende des Drittels fand man zwar immerhin mal den zweiten Gang, doch man hat ja einen Ruf zu pflegen und vergab deshalb im Stil echter Eislöwen mal wieder zahlreiche Einschussmöglichkeiten.
Dies sollte sich auch im dritten Drittel nicht ändern. Man drückte nun deutlich mehr, aber es brauchte schon einen Verteidiger, um den Ausgleich zu besorgen. Nach schöner Vorarbeit von Tomas Andres und Dane Fox erzielte Tariq Hammond mit seinem ersten Tor für die Eislöwen den verdienten Ausgleich. Wer nun Dresdner Einbahnstraßenhockey erwartete, sah sich getäuscht. In der Schlussphase hatten beide Teams die Chance, die Partie zu entscheiden, konnten sich allerdings in Sachen mieser Chancenverwertung die Hand reichen.
Overtime. Der erste Punkt in Bayern und bei dem wäre es beinahe auch geblieben, denn Weiden spielte die Verlängerung deutlich direkter als unsere Jungs, die nur zu Beginn eine dicke Möglichkeit durch Simon Karlsson hatten. Doch Schwendi zeigte eine starke Partie und brachte uns ins Shootout.
Es gab also, wie im ersten Saisonduell, beide Sonderschichten. Im Penaltyschießen hatten wir dann erneut Schwendi, einen smarten Käpt'n und einen Lucky Fox, der nach einer insgesamt eher schwachen Vorstellung mit unmotivierter Körpersprache und wirklich unnötigen Strafen dann doch noch zum kleinen Helden aufstieg. Ausgleich vorbereitet, Siegtreffer hineingewurstelt. Arbeitssieg.
Fazit: Die Pause ist bitter nötig. Wir haben ein akutes Offensivproblem (Einziges Team in den Top 8 mit weniger als 50 Treffern). Defensiv ist das, klammert man mal die zwei Klatschen aus, mehr als solide, doch sobald es ins Offensivdrittel geht, fehlt uns derzeit die Qualität und Gier im Abschluss. Mancher wirkt gedanklich müde, mancher einfach lustlos, mancher übermotiviert, wieder andere wollen es aus Mangel an Alternativen komplett alleine richten und vergessen dann ihre Mitspieler, aber die Quintessenz ist einfach, dass wir uns trotz all der Klasse im Kader unheimlich abmühen, Tore zu erzielen. Es fehlt an Geradlinigkeit, an Zielstrebigkeit, an unbedingtem Willen, an der Geilheit auf Tore, an einer gewissen Leichtigkeit und schlichtweg auch an Konstanz und Selbstverständnis im Spiel. Vielleicht hilft eine Woche ohne Hockey schon, aber Qualität kommt immer auch von Qual und bislang wirken leider nicht alle so, als würden sie immer alles in die Waagschale werfen (wollen/können). Die sportliche Leitung hat also durchaus etwas Arbeit vor sich, bis es am 15.11. mit dem Sachsenderby gegen Crimmitschau weitergeht.
Schönes Frei.
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