Freitag, 11. Oktober 2024

Hölle runtergekühlt ...

Eislöwen beenden Durststrecke im Kurpark!

Nach fünf Pleiten in den letzten drei Jahren gelang unseren Farben endlich wieder ein Sieg im Colonel-Knight-Stadion zu Bad Nauheim. Zwar setzte sich die Serie der unnötigen Punktverluste fort, doch unser Käpt'n schoss uns mit einem Hattrick zum wichtigen Overtime-Erfolg in der Fremde. Es war bereits der vierte Auswärtserfolg der noch jungen Spielzeit.

Das Spiel begann ziemlich ungünstig. Kanninen mit einem ungestümen Bandencheck, Granz wollte Suvanto rächen und fing sich die Strafe ein. So kamen die Hausherren mit einem Powerplay ins Spiel, was ihnen etwas Auftrieb verlieh. Doch mit zunehmender Spielzeit arbeiteten sich auch unsere Jungs in die Partie. Vor allem die vierte Reihe sorgte für positive Momente und hinten hielt Janick Schwendener in seinem 136. Eislöwen-Pflichtspiel alles, was nötig war. Bad Nauheim hatte mehr vom Spiel, doch das 0:0 ging durchaus in Ordnung. 

Der Mittelabschnitt begann mit der Führung für Dresden. Granz legte auf Turnbull ab und der knallte den Puck förmlich an Kuhn vorbei ins Gehäuse. Fortan erarbeitete sich das Sundblad-Team die Spielkontrolle und ein Übergewicht. Doch ausgerechnet die erste und einzige Powerplaysituation kostete dann das Momentum. Das gute PK gab den Gastgebern wieder Mut und Glauben. Erst recht, als es dann auch noch Strafen gegen unsere Eislöwen gab. Die zweite nutzten die Hessen dann kurz vor der Pause zum 1:1-Ausgleich. Ein höchst umstrittener Treffer, da gleich zwei Nauheimer an Schwendener rumstocherten, doch aufgrund eines "technischen Problems" konnte dieses Tor leider nicht in der Wiederholung gezeigt werden. Auch nach vierzig Minuten also ein Unentschieden, welches insgesamt durchaus dem Spiel entsprach. 

Im Schlussdrittel dann die beste Phase unserer Mannschaft. Man erarbeitete sich kontinuierlich mehr Spielanteile, mehr Kontrolle, holte plötzlich auch deutlich mehr Anspiele, was dazu beitrug und nutzte einen Aufbaubock der, zumindest in diesem Moment, "Fehlerteufel" eiskalt aus. Turnbull und Fox mit dem cleveren Doppelpass und letztlich wackelte Turnbull den Goalie souverän aus. Da konnte Kuhn nichts tun. Mit der Führung spielte das Team wieder die Erfahrung aus, schien es. Sehr souverän tickte die Uhr bis in die 58. Minute. Mehrere weitere Torchancen inklusive. Dann zog Bad Nauheim den Goalie, unser Stürmer fing die Scheibe ab, doch bemerkte zu spät, dass das Gehäuse bereits leer war und verpasste so den Todesstoß. Chance vertan. Klar, was dann kommen musste. Bully vor Schwendi. Dieses Bully verloren wir und die Kurstädter glichen 68 Sekunden vor Ultimo mit sechs Feldspielern aus. Verlängerung statt Dresdner Dreierjubel. Ärgerlich.

In der Overtime war das Thema dann aber schnell durch, auch wenn das Tor ziemlich knifflig daherkam. Kontrollierter Aufbau, LeBlanc und Karlsson ließen den Puck zirkulieren, Simpa attackierte das Tor, aus dem Hintergrund spritzte der Käpt'n wie ein Stier ins Drittel und ließ abermals ein Geschoss los. Der Puck prallte gegen die Latte und von dort aus unten an den Innenring des Torgehäuses, ehe er auf der Linie zum erliegen kam. Tor. Schluss. Aus. Ende. Sieg. 

Fazit: Auswärtsspiele im CKS waren noch nie einfach und so war es nicht verwunderlich, dass es auch heute ein schwerer Gang wurde. Die Strafenverteilung kostete uns Kraft und damit auch Spielkontrolle. Ebenso half es nicht, dass Mitch Wahl verletzt raus musste und allgemein unsere Center lange brauchten, um ein Gefühl für die Anspiele zu entwickeln. Dennoch spielte man am Ende die Erfahrung aus und hätte einen Dreier durchaus verdient gehabt. Die letzten zwei Minuten liefen, sagen wir mal, unvorteilhaft.

Nach fünf Pleiten dort, kann man aber auch mit zwei Zählern gut leben, zumal es gut zum derzeitigen Schneckenrennen an der Tabellenspitze passt (Platz 1-5: ein Zähler Differenz). Irgendwie will keiner davoneilen. Aber vielleicht haben sich die Jungs den Sprung an die Spitze auch für das Derby aufgehoben. Auswärts-Spitzenreiter sind wir ja schon einmal.

Wir haben in neun der bislang zehn Saisonspiele gepunktet, davon sechsmal mindestens doppelt. Gefühlt steigt jedes Mal ein anderer Spieler zum Helden auf. Die Goalies halten gut und defensiv lässt man, bis auf den Ausrutscher in Selb, nie mehr als zwei Gegentore in regulärer Spielzeit zu. Vieles läuft also bereits sehr positiv und das trotz prominenter Langzeit-Ausfälle wie Hammond, Rundqvist und Yogan.

Jetzt wollen wir natürlich am Sonntag den Derbysieg gegen das Feinstaubviertel. Am besten mit einem Fox-Hattrick an seinem Geburtstag und der Tabellenführung als Geschenk. Aber dafür braucht es auch eine brachiale Stimmung im Heimsektor. Wir sehen uns also alle mit geölter Stimme im Wohnzimmer.   




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