Freitag, 31. Januar 2025

Allen Widrigkeiten zum Trotz ...

Monster-Comeback in der Schlussphase sorgt für Glückspunkt!

So langsam fällt einem nichts mehr ein. Eigentlich musste der Punktelauf heute enden, aber diese Mannschaft hat einmal mehr einen Weg gefunden, ein fast aussichtsloses Spiel noch zu einem Teilerfolg werden zu lassen. Das 20. Spiel in Folge mit Punkten. Allerdings auch erstmals seit mehr als zwei Monaten zwei Niederlagen am Stück. Wie können wir es wagen?! ;-)

Das erste Drittel war tatsächlich noch schlechter als in Kaufbeuren. Man merkte einfach, dass drei ziemlich neu zusammengewürfelte Reihen auf dem Eis standen. Teilweise wirkte unser Spiel wirklich wie ein erstes Vorbereitungsspiel. Kaum Harmonie, viele Missverständnisse im Zusammenspiel und so etwas war gegen einen strukturierten Gegner wie Weiden natürlich problematisch. Die 3:0-Führung ging absolut in Ordnung. 

Im Mittelabschnitt dann jedoch deutlich verbesserte Eislöwen, die vor ca. 250 Eislöwenfans im Gästeblock auf das erste Tor drängten, allerdings unzählige Einschussmöglichkeiten ungenutzt ließen. Zumeist wurde der Puck einfach nicht sauber genug oder gar nicht getroffen. So dauerte es bis in die 34. Minute hinein, ehe auch DD erstmals jubeln durfte. Tomas Sykora traf in Überzahl aus der Drehung am kurzen Pfosten. 3:1. Weiden hätte sich im zweiten Drittel nicht beschweren dürfen, wenn wir noch zwei Treffer gemacht hätten. 

So aber ging es mit einer 2-Tore-Hypothek und ohne den verletzten Kapitän Travis Turnbull, der im Mittelabschnitt von Yogs via friendly fire wohl an der Hand erwischt wurde, ins dritte Drittel. Als dann auch noch Nik Postel auf dem Eis lag und wenig später Ricardo Hendreschke unfair in die Bande gecheckt wurde, rückte die Partie kurz in den Hintergrund und man dachte, dass diese Woche wohl eine echte Seuchenwoche werden könnte. Als obendrein auch noch aus dem Nichts das 4:1 der Hausherren fiel, schien die Messe gelesen. Dabei nahm da das Spiel erst richtig Fahrt auf. In der 48. Minute warf Upi einfach mal den Puck Richtung Tor. Vom Gegner abgefälscht. Drin. 4:2. Zwei Zeigerumdrehungen später Gewühl vor Wölfl und Mitch Wahl fummelte den Puck gegen Wölfl und von da zum 4:3 über die Linie. Anschluss hergestellt. Naja, zumindest bis wir wieder eine Strafe (hin)nehmen mussten und die Hausherren abermals anschreiben konnten. 5:3. Noch vier Minuten auf der Uhr. Dresden antwortete postwendend via Goldhelm. Andrew Yogan hatte einen schwachen Abend, aber einen wichtigen Moment, als er direkt wieder auf 5:4 verkürzen konnte. Reguläres Tor. Es folgte die absolute Crunch Time und ein Powerplay bei noch 1:44 Minuten auf der Uhr. Schwendi blieb auf der Bank und wir versuchten es beinahe zwei volle Minuten mit 6 gegen 4. Immer wieder wurde die Lücke gesucht, aber nicht gefunden. Im letzten Anlauf und mit dem Mute der Verzweiflung dann nochmal der Pass von Simpa auf Tomas Sykora und der traf drei Sekunden vor Ultimo tatsächlich zum Ausgleich. Völlig irre! Hardcore durchgeladen und das Ding reingeprügelt. Geil.

In der Overtime hatten wir dann leider wieder unseren üblichen Kontrollwahn, ohne gefährlich zu werden und kassierten ein weiteres Mal eine Strafe. Das Killing heute nicht griffig genug und die Gastgeber nutzten dies, um den völlig verdienten Zusatzpunkt sicherzustellen. 

Fazit: In diesem Spiel darfst du normalerweise gar nicht punkten und doch tut es diese Mannschaft, weil sie eben nicht normal ist. Auch wenn heute sicher Vieles nicht gepasst hat. Der Charakter stimmt. Der Lauf geht weiter. Seit 20 Spielen in regulärer Spielzeit ungeschlagen. Aber es gibt viel zu tun. Nicht nur im Training. Wahrscheinlich auch auf dem Transfermarkt. Binnen der letzten beiden Wochen sind mit Bruno Riedl, Tariq Hammond, Johan Porsberger, Dane Fox und heute wohl auch noch mindestens Travis Turnbull, gleich fünf Leistungsträger auf die Ausfallliste gewandert. Den Aderlass kann selbst eine so tief besetzte Mannschaft wie die unsere nicht dauerhaft kompensieren. 

Umso mehr feiern wir diesen Punkt der Moral. Zehn Minuten und auch vier Minuten vor Schluss hatten wohl nicht mehr viele an dieses Comeback geglaubt. Dafür aber jeder Spieler auf dem Eis und auf der Bank. Hoffen wir, dass keiner auf der Ausfallliste langfristig fehlen wird. Andernfalls muss man vor den Playoffs wohl definitiv noch einmal aktiv werden. Der Verlust zweier Topverteidiger und dreier Topscorer würde einfach zu schwer wiegen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass man in Dresden erstmals seit 2019 wieder eine Playoffserie gewinnen möchte.

P.S.: Um den Bericht abzurunden, gratulieren wir Rundi natürlich noch zum kleinen Jubiläum von 150 Pflichtspielen als Eislöwe. Zwischenzeitlich sah es nicht nach einem Feierabend aus, doch am Ende gab es einen Punkt fürs Team und auch einen Punkt (den insgesamt 113. Scorerpunkt) für David Rundqvist. 

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