
Unsere Eislöwen spielten gegen den Meister Eishockey nach Henrik Ibsens Drama "Hedda Gabler" und starben letztlich in Schönheit. Man könnte auch sagen, unsere Mannschaft hat sich zu Tode dominiert. Auf der Anzeigetafel steht deshalb eine 0:1-Niederlage nach Penaltyschießen. Glückwünsch an Regensburg zum 50-Kilo-Sack Mehl.
Wir brauchen euch nach dieser Partie nicht drittelweise zumüllen, da sich die Ereignisse ohnehin wiederholen würden. Unsere Eislöwen haben heute das sowohl taktisch als auch defensiv wahrscheinlich beste Saisonspiel gezeigt. Sie haben quasi alles gemacht, nur nicht das wichtigste: die Tore.
Fazit: Ohne Tore kann man keine Spiele gewinnen. Vielleicht wollte man auch einfach nicht an die Tabellenspitze klettern. Nee Quatsch, kein Spieler verliert freiwillig. Es sind aber heute zwei Dinge überdeutlich geworden. Erstens - diese Mannschaft sucht qualitativ in dieser Liga ihresgleichen. Zweitens: Spieler wie Drew LeBlanc und Dane Fox sollten schleunigst aufhören, in den Spielen herumzuzocken. Es geht um Punkte und da gilt es auch mal ergebnisorientiert zu handeln. Es mag schön sein, Gegenspieler an der Nase herumzuführen, aber zuerst muss die Scheibe ins verdammte Netz. Beim Stand von 4:0 kann man so etwas gerne machen, aber bei 0:0 geht es einzig und allein darum, dass die Torsirene ertönt.
Heute war das Spiel ein Königreich für Andrew Yogan, doch der Ex-Eisbär fehlte leider weiterhin verletzt. Er hätte heute wahrscheinlich easy drei Tore gegen seine Ex gemacht. 39 zu 9 Schüsse. Danny Aus den Birken hat heute morgen auf dem Ergometer mehr geschwitzt, als in diesem Spiel, kassiert schlussendlich aber dennoch das einzige Gegentor. So steht nach der besten Leistung der Woche die schlechteste Punkteausbeute zu Buche. Ein Punkt. 17 statt 19 Punkte auf dem DEL2-Konto.
Natürlich ist das Jammerei auf höchstem Niveau, da momentan kein Team in der DEL2 mehr Punkte als die Eislöwen gesammelt hat (Krefeld, Landshut, Dresden, je 17 Zähler). Aber der Finger muss einfach in die Wunde. Wenn du in den Playoffs so ein Spiel verlierst, kann das eine ganze Saison kosten. Heute waren es "nur" zwei Punkte. Dennoch braucht es sowas nicht. Schon gar nicht zuhause. Das Team agiert bislang auswärts, klammern wir mal Selb aus, deutlich zielstrebiger als zuhause und dieser Unterschied kostet nicht nur Punkte, sondern auch Zuschauer und Ruhe im Karton.
Wir hoffen, dass man diese "Überheblichkeit" zeitnah aus dem Spiel bekommt. Gerade oben genannte Spieler sind ohne Frage zu gut für diese Liga. Aber wenn sie Spielchen statt das Spiel spielen, werden sie am Ende halt nicht ganz oben stehen und für ihr Können gefeiert. Eishockey macht am meisten Spaß, wenn man gewinnt. Dieses Spiel heute musst du gewinnen, normalerweise sogar deutlich. Solch ein Ergebnis ärgert einen viel mehr als ein 0:7 in Selb, da es so unnötig ist und gibt einer richtig starken Eislöwenwoche auf der Zielgerade noch einen unbefriedigenden Anstrich. Als hättest du sieben edle Biere getrunken und bekommst als Wegebier dann eine abgestandene Billigmische in der PET-Flasche kredenzt. Schade drum.
Ja, wir sind auf dem richtigen Weg, wir spielen gutes Hockey und sind vorne mit dabei. Aber unser Auftreten muss einfach konsequenter werden. Man muss sich nicht kleiner machen als man ist. Sich selbst zu schlagen, ist ein Fetisch, auf dessen Ausleben wir gerne mal ein Jahr verzichten würden. Danke.
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