Sonntag, 29. September 2024

Dünn, dünner, DD ...

Das schlechteste Saisonspiel!

Ihr werdet jetzt vielleicht sagen, Moment mal, wir haben doch in Selb 7:0 verloren. Ja. Aber selbst da haben wir zumindest mit einem gewissen Konzept Eishockey gespielt. Heute hatten wir dieses allerdings maximal im zweiten Drittel. Vielleicht hätten wir nicht über die alten Oberligazeiten sinnieren sollen, denn unser Spiel war heute überwiegend maximal auf Oberliganiveau anzusiedeln.

Das Spiel begann mit katastrophalen Eislöwen und soliden Gästen, die keine Probleme hatten, ihre Busbeine abzuschütteln. Vielmehr wirkte es so, als hätten wir heute vorab 10 Stunden im Bus gesessen. Der Coach hat es in der PK schön formuliert: "Als hätten wir mit unseren Beinen in Treibsand festgesteckt." Dem 0:1 ging zwar eine klare Behinderung an unserem Stürmer voraus, die geahndet werden muss, doch verdient war das Tor allemal. Das wir zum Ausgleich kamen, war ein paar Disziplinlosigkeiten der Gäste zu verdanken und maximal schmeichelhaft, auch wenn wir das Powerplay recht flüssig ausspielten.

Im zweiten Drittel fanden wir dann ein Mittel gegen den Stil der Oberpfälzer, gingen dank Eigengewächs Felix Krüger in Führung (Glückwunsch an den jungen Burschen) und waren sogar drauf und dran, auf 3:1 zu stellen. Doch kurz vor der Pause ließen wir uns auf billigste Art breaken und kassierten den Ausgleich. Man lernt bereits in der Jugend, dass man bei einem 50/50-Zweikampf auf der Außenbahn lieber die Strafe riskiert, als ein Break zuzulassen. Man spielt den Mann und dieser darf niemals durchlaufen können. Allerdings ist genau das geschehen und dann machte es Weiden im 2 auf 1 eiskalt. Genau so musst du auswärts agieren. 

Statt nach dem zweiten Drittel das funktionierende Mittel fortzuführen, entschieden wir uns, wieder zum Chaos des ersten Drittels zurückzukehren. So viel Stückwerk, kaum ein sinnvoller Aufbau und vorne Positions-Wirrwarr wie beim Gangbang im Swingerclub. Nach 60 Minuten war das beste der Punktgewinn. 

In der Overtime wurde es etwas besser. Klar, nun waren auch nur noch drei Spieler auf dem Eis und die Positionierung war simpler, dennoch hatte Weiden die beste Chance der Verlängerung. 

Letztlich musste dann das Shootout entscheiden und da hatten wir wohl die besten zwei Minuten des Spiels. Kein Gegner, individuelle Aktionen, zwei saubere Penaltys und ein superglücklicher Zusatzpunkt. Klasse setzt sich dann halt doch durch ... *hust* und das Phrasenschwein gemästet.

Fazit: Dieser Auftritt war eine Katastrophe, ohne den Weidenern ihre Qualität absprechen zu wollen. In eigener Halle darf man sich gegen einen Aufsteiger einfach nicht so ratlos präsentieren. Das war wenig bis gar nichts. Das Beste? Das wir dieses Spiel dennoch gewinnen und zwei Punkte einsammeln. Dies wäre in den letzten 18 Zweitligajahren niemals passiert. Allerdings macht es diese Erkenntnis nicht besser, sondern noch schlimmer. Denn es zeigt, dass die Klasse da ist, man aber als Team bislang nur gegen Topgegner so performt, wie man es sollte. Gegen Rosenheim nach Führung ein Arroganzanfall, gegen Selb ein Schlafdrittel und gegen Weiden dann sogar das ganz große Konzept-Los gezogen. 

Es ist absolut richtig, dass Sundblad sein Team öffentlich schützt, aber intern werden nicht nur die Bells von Bell Book & Candle, sondern sämtliche Alarmglocken schrillen. Das Punktekonto ist im grünen Bereich, der Spielstil ist es nicht. Das Team muss schleunigst einen echten Rhythmus finden und Konstanz ins Spiel bekommen. Wir wissen, dass es vielen Teams zu Beginn der Saison noch so geht, dass man eben irgendwo ein Suchender ist, aber solche Leistungen sind dabei auf Dauer nicht akzeptabel. Das Team kann es, muss es aber auch konstant abrufen (wollen).

Bereits am Mittwoch geht es in der dunklen Freiburger Arena gegen die ortsansässigen Wölfe weiter. Eine lange Anfahrt, eine unangenehme Halle, ein noch unangenehmerer Gegner. Es wäre hilfreich, dort einen Leistungssprung zu vollziehen. Danke.

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